Grüne: Der Alltag in der Pflege verlangt bessere Refinanzierung der Ausbildung

  • Veröffentlicht am: 15. Januar 2009 - 16:07

Wagemann: Das Land soll höhere Pflegesätze zahlen

"Ich bin froh, dass in den Städtischen Altenzentren angemessen bezahlte und vor allem gut qualifizierte Mitarbeiter/innen ausgezeichnete Pflege leisten. Dies sollte sich allerdings auch in der Refinanzierung über die Pflegesätze widerspiegeln, " sagt Ingrid Wagemann, grüne Ratspolitikerin und Vorsitzende des Sozialausschusses.

 

"In Hannover kostet ein Auszubildender ca. 13.000 Euro im Jahr. Die Pflegeeinrichtung bekommt jedoch über die Pflegesätze nur 7.300 Euro refinanziert. Dazu kommen in der täglichen Arbeit Stress, Arbeitsüberlastung und schlechte Bezahlung - das schreckt die meisten Jugendlichen doch ab! Ein gesellschaftspolitisch wichtiger Beruf in einer wachsenden Branche mit einem absehbaren Mangel an Fachkräften, sollte über vernünftige Pflegesätze für die Pflegeeinrichtungen unterstützt und gewürdigt werden, nicht über ein Mogelpaket von 60 Euro Zuschuss zum Schulgeld," meint Wagemann und ergänzt: "als Vorsitzende des Sozialausschusses kann ich daher nur an das Land appellieren, hier endlich alten und pflegebedürftigen Menschen und ihren Helfer/innen den nötigen Respekt zu erweisen und höhere Pflegesätze zu verhandeln."

 

 

Hintergrund:

In den Presseberichten der Hannoverschen Allgemeinen am Donnerstag wurde dargestellt, dass immer weniger Jugendliche die Ausbildung in der Pflege machen würden und dies möglicherweise auch an der Darstellung und gesellschaftlichen Akzeptanz der Pflegeberufe liegen könnte.

Dazu käme jedoch, dass auch die Rahmenbedingungen für die Ausbildung und insgesamt für die Arbeit in den Pflegeberufen verbessert werden müssten, um diese Berufe für Jugendliche attraktiv zu machen. Es würde schon mit der Refinanzierung des Ausbildungsplatzes anfangen.