Grüne: Mehr SozialarbeiterInnen an Schulen

  • Veröffentlicht am: 11. Februar 2011 - 16:14

Die Bedarfe an pädagogischer Betreuung der SchülerInnen und auch an Elternarbeit wachsen

"Wir wollen Schule nicht mehr als Ohnmachtserfahrung, das ist ein angestrebtes Ziel, das umgesetzt werden muss. Und dazu gehören nicht nur mehr Platz oder mehr Lehrer und Lehrerinnen, sondern vor allem zunehmend pädagogische Angebote für unsere Schülerinnen und Schüler", meint Regine Kramarek, schulpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion. Ein Sozialarbeiter auf 1.300 SchülerInnen stelle eine absolute Überforderung für alle dar, deren Leidtragende dann unsere Kinder seien. "Eigentlich müsste das Verhältnis ein Sozialarbeiter zu 300 SchülerInnen sein, denn nur dann kann individuell auf die Kinder eingegangen werden und wichtige Elternarbeit parallel stattfinden", so Kramarek. Ohne die Eltern mit in den Schulalltag einzubeziehen und direkt auf sie zuzugehen könne man sie nicht erreichen. Der Umgang mit Frustrationen, Emotionen und die Entwicklung der eigenen Integrität, eines Selbstwertgefühls würden nur durch Vorbilder, wie dem Elternhaus, erlernt. "Viele Familien sind heute durch eigene Belastungen nicht in der Lage, diesem Anspruch gerecht zu werden. Sie brauchen ebenso Hilfe und Unterstützung ", sagt sie und appelliert an die wertvolle Arbeit von interkulturellen Bildungslotsen, von LehrerInnen und SozialarbeiterInnen aus anderen Kulturkreisen, die viel zu selten an unseren Schulen zu finden seien.

 

Hintergrund:

 

Der Integrationsrat der Stadt Hannover behandelte in seiner Sitzung am 10.02.2011 verstärkt das Thema Jugend und Gewalt. Zum Bereich Schule und Gewalt war Mario Jansen, Schulsozialarbeiter der IGS-Kronsberg als Referent eingeladen, der sehr eindrucksvoll aus dem Schulalltag eines Pädagogen berichten konnte und die Problematik von Prävention, ohne die Elternhäuser einzubeziehen, deutlich machte.

Für die Finanzierung der Stellen für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ist das Land Niedersachsen zuständig.