Geschlechtsneutrale Sprachform ist von der EU gefordert

  • Veröffentlicht am: 3. April 2013 - 13:03

Nolte-Vogt: „Es wäre vielleicht besser gegangen.“

Eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 1998 fordert bei Gesetzesänderungen eine geschlechtsneutrale Sprachform ein. Es ist gut, dass Herr Ramsauer und sein Ministerium diese EU-Verordnung umsetzen. Die Umsetzung im Fall der Straßenverkehrsordnung ist allerdings nicht wirklich gut gelungen. Das geht besser, Herr Ramsauer.

Sabine Nolte-Vogt, gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion sagt: "Es ist ärgerlich für alle, die an einer Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern interessiert sind, wenn die Umsetzung nach so vielen Jahren nicht zu einer ernst zu nehmenden Verbesserung führt."

In der Öffentlichkeit wird in diesem Zusammenhang häufig nur darüber gejammert, es werde political correctness vorgeschrieben – das ist schade. Die Wahrheit ist: Sprache formt Realität, und wenn die Hälfte aller Menschen in einem Gesetz, dass nur "Radfahrer", nicht "Radfahrerin" kennt, nicht vorkommt, wird sie damit unsichtbar gemacht. Deshalb sind die teilweise umständlich wirkenden Formulierungen in der Neufassung des Gesetzes trotz allem den bisherigen Formulierungen eindeutig vorzuziehen.

Eine wesentliche grüne Zielsetzung und Grundhaltung ist, das Thema Geschlechtergerechtigkeit zu thematisieren und Verbesserungen zu erwirken. Die Quotenregelungen innerhalb der Partei haben hier Vorbildcharakter für viele gesellschaftliche Bereiche genauso wie unser Einsatz für eine Familienpolitik, die auch Väter kennt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorantreibt.

Auf das Thema "Fußgängerzone oder Flaniermeile" angesprochen, stellt Ingrid Wagemann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion, klar, dass die Berichterstattung leider völlig aus dem Zusammenhang gerissen ist. Wagemann bekräftigt: "Es ist nicht unsere Absicht und war es auch nie, eine politische Initiative in diese Richtung zu starten."

Für weitere Informationen:

Sabine Nolte-Vogt, gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion

Ingrid Wagemann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion