Grüne verteilen fairtrade-Schokolade ohne ausbeuterische Kinderarbeit

  • Veröffentlicht am: 11. Juni 2012 - 10:41

Westphely: „Durch unsere Konsumgewohnheiten können wir etwas ändern!“

„Als Fairtrade-Stadt, die Hannover seit Mai 2010 ist, wollen wir den ´fairen Handel´ stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken!“, sagt Maaret Westphely. „Über unseren Konsum können wir einen Beitrag leisten, dass Kinder nicht zu ausbeuterischer Arbeit gezwungen werden, anstatt in die Schule oder zum Spielen gehen zu dürfen”, so Westphely.

„Der Konsum von Schokolade ist für ausbeuterische Arbeit ein griffiges Beispiel: Viele Kinder afrikanischer Länder nahe dem Äquator müssen in Kakaoplantagen arbeiten, die Früchte ernten und verarbeiten, oft 12 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, dabei sind sie oft Pestiziden ausgesetzt. Fairtrade-Schokolade garantiert den Produzenten auskömmliche Löhne, mehr Gesundheitsschutz und verbietet ausbeuterische Kinderarbeit. Schokolade ohne Kinderarbeit schmeckt allein deswegen viel besser!“, so Westphely.

„Für Hannover haben wir seit Januar 2005 eine Beschlusslage, wonach die Verwaltung bei Vergaben und Beschaffungen die Verwendung von Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit ausschließt, z. B. Pflastersteine. Seit September 2009 wird im Rathaus fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Sportbälle für Schulen sollen aus fairem Handel beschafft werden, auch Dienstkleidung etwa für die Feuerwehr. Derzeit arbeiten wir an einer Satzungsänderung für städtische Friedhöfe, um Grabsteine aus ausbeuterischer Kinderarbeit auszuschließen.“

„Ich hoffe, dass wir mit unserer Aktion einige Leute informieren und motivieren können, fair einzukaufen! Das wäre ein schöner Erfolg!“, so Westphely.

Hintergrund:

Aus Anlass des „Welttages gegen Kinderarbeit“ am Dienstag, 12. Juni 2012 verteilen Grüne einen Tag zuvor (Montag, 11. Juni, 16.15 Uhr, Kröpcke) aus Bauchläden öffentlich Fairtrade-Schokoladen, um auf das Problem von Kinderarbeit am Beispiel von Kakao-Plantagen hinweisen. An der Aktion beteiligen sich:

• Maaret Westphely, Grüne Ratsfraktion sowie Direktkandidatin Bündnis 90/Die Grünen zur Landtagswahl, Wahlkreis Mitte

• Thomas Schremmer, Direktkandidat Bündnis 90/Die Grünen zur Landtagswahl, Wahlkreis Ricklingen

• Eva-Maria Hartmann, Direktkandidatin Bündnis 90/Die Grünen zur Landtagswahl, Wahlkreis Döhren

• Katrin Langensiepen, Grüne Ratsfraktion sowie Direktkandidatin Bündnis 90/Die Grünen zur Landtagswahl, Wahlkreis Linden

• Belit Onay, Grüne Ratsfraktion sowie Direktkandidat Bündnis 90/Die Grünen zur Landtagswahl, Wahlkreis Buchholz

• Friederike Kämpfe, Grüne Regionsfraktion

• Hinrich Burmeister, Grüne Regionsfraktion.

Kakaopflanzen wachsen in Plantagen rund um den Äquator. Unicef und terre des hommes schätzen, dass rund 200.000 Kinder zur Arbeit in Plantagen West- und Mittelafrikas gezwungen werden. Organisierte Menschenhändler verkaufen die Kinder in verschiedene Länder, z. B. an der Elfenbeinküste, aus dem rund 40 % des auf dem Weltmarkt gehandelten Rohkakaos stammt.

http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/produkte/landwirtschaft/kakao/

Auf Grüne Initiative hin wurde die Stadtverwaltung Hannover im Mai 2009 über einen rot-grünen Antrag einstimmig beauftragt, der Milleniumserklärung der UN für die Kommunen beizutreten sowie Möglichkeiten zum Einsatz ´fair gehandelter Produkte´ in der Verwaltung, auf kommunalen Veranstaltungen, in Schulen, Kindergärten etc. zu prüfen.

Die Verwaltung hatte im Februar 2010 ein gutes Umsetzungskonzept dafür vorgelegt.

Im August 2009 hatte die Grüne Ratsfraktion in einem Brief gegenüber dem OB angeregt, dass Hannover sich um den Titel der Fairtrade-Stadt bewirbt, was mit der Auszeichnung zur 1. Fairtrade-Stadt Niedersachsens im Mai 2010 erfolgreich umgesetzt worden war.

Wichtige Grundlage für die Fairtrade-Stadt Hannover ist auch der Grün initiierte rot-grüne Antrag ´Aktiv gegen Kinderarbeit´ von 2004, der einstimmig beschlossen worden war.

Bündnis 90/Die Grünen

Maaret Westphely, stv. Fraktionsvorsitzende