Grüne wollen ein Modellprojekt Citylogistik mit Elektromobilität

  • Veröffentlicht am: 4. Oktober 2010 - 11:10

Dette und Putzke: "Wir haben uns mit der SPD auf einen gemeinsamen Antrag verständigt!"

"Wir beauftragen die Stadtverwaltung per rot-grünem Antrag, zusammen mit den Stadtwerken Hannover, VW Nutzfahrzeuge und weiteren regionalen Anbietern einen Modellversuch für Elektromobilität mit Schwerpunkt Citylogistik zu entwickeln!", sagt Michael Dette, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. "Dabei sollen zum Beispiel Elektromobile testweise in der Stadtverwaltung eingesetzt werden, etwa beim Botendienst." Der Strom für die Fahrzeuge muss aus regenerativer Quelle stammen.

"In Zeiten von Feinstaub, Stickoxiden, CO2 und Straßenlärm ist der Einsatz von Elektrofahrzeugen einen Versuch wert. Denn trotz unserer Anstrengungen, die Mobilität über die Ausweitung von Fuß-, Rad- und Öffentlichem Verkehr umweltfreundlich zu gestalten, werden auch in Zukunft PKW und Nutzfahrzeuge zum Alltag gehören. Hierfür Elektroantriebe zu nutzen, kann vor allem beim städtischen Verkehr vorteilhaft sein: Sie emittieren bei der Fahrt keine Schadstoffe und kaum Lärm. Auch sind sie im Vergleich zu Verbrennungsmotoren besonders energieeffizient", so Dette.

"Lokale und regionale Kompetenzen im Fahrzeugbau wie von WABCO, Conti und Varta bzw. Johnson Controls sollen einbezogen werden!", sagt Werner Putzke, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. Wir hatten uns kürzlich bereits über hundert neue Arbeitsplätze bei Johnson Controls in Hannover im Zuge der Produktion von Start-Stopp-Batterien für Kraftstoffsparende Fahrzeuge gefreut. Bei einem zukünftigen Trend in Richtung E-Mobilität erhoffen wir uns ebenso vermehrt neue Arbeitsplätze bei uns!", so Putzke. Unter Federführung von hannoverimpuls sollten die bei uns in Wirtschaft und Forschung vorhandenen Kompetenzen beim Thema Elektromobilität gebündelt werden.

Hintergrund:

Der Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen behandelt den rot-grünen Antrag am Montag, 04. Oktober, der städtische Wirtschaftsausschuss am Freitag, 08. Oktober 2010.

Die besondere Eignung von Elektrofahrzeugen für städtische Verkehre kann wie folgt erläutert werden:

- Regenerativ versorgte Elektrofahrzeuge sind gegenüber Benzin- und Dieselantrieben besonders klimafreundlich. Ihre CO2-Bilanz (Fahrbetrieb und Vorkette mit Energieproduktion) beträgt 5 g pro km. Dagegen liegt sie bei Diesel- und Benzinmotoren bei über 130 g pro km (bei Elektrofahrzeugen mit Strom aus Steinkohle liegt sie allerdings bei über 160 g pro km).

- Elektrofahrzeuge emittieren bei der Fahrt keine Schadstoffe und kaum Lärm.

- Elektrofahrzeuge haben mit über 90 % einen wesentlich höheren Wirkungsgrad gegenüber Verbrennungsmotoren (15-35 %) und sind somit entsprechend energieeffizient. Laut der Agentur für Erneuerbare Energien in Berlin reicht daher schon ein Bruchteil der wachsenden, regenerativ erzeugten Strommenge, um sie zu versorgen (10 Millionen Elektrofahrzeuge können mit 14 % des gegenwärtig erzeugten Erneuerbare-Energien-Stroms zu 100 % erneuerbar betrieben werden).

- Die bislang entwickelten Energiespeicher für Elektrofahrzeuge sind aufgrund begrenzter Ladevolumen noch nicht für Langstrecken geeignet, sehr wohl aber für die in Städten typischen Kurzstrecken.