GRÜNE wollen Glyphosat eindämmen

  • Veröffentlicht am: 16. Juni 2015 - 12:49

Drenske: „Frankreich handelt vorbildlich!“

„Das Pflanzengift Glyphosat verursacht unter anderem Krebs und Darmkrankheiten beim Menschen sowie Missbildungen bei Nutztieren und die Lähmungserkrankung Botulismus“, so Pat Drenske, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion. „Deswegen müssten Anwender eigentlich eine Sachkundeprüfung ablegen. Das System sei allerdings fehlerhaft“, so Drenske: „Das Gift ist in Baumärkten und im Internet frei erhältlich und wird häufig von unberechtigten Personen in Übermengen verspritzt.“

 

 

 

Die GRÜNEN fordern die Bundesregierung auf, dem französischen Beispiel zu folgen und den Privatverkauf von Glyphosat zu untersagen. Drenske: „Pestizide sind kein Spielzeug und gehören nicht in Kleingärten oder Wohnsiedlungen. Anwender setzen auch ihre Nachbarn gesundheitlichen Risiken aus.“

 

 

 

„Es ist unverantwortlich, dass die schwarz-rote Bundesregierung auf die WHO-Warnung bisher nicht reagiert hat, sondern Glyphosat weiter verharmlost“, kritisiert Drenske. „220.000 Unterschriften gegen Glyphosat und die Aufforderung der Verbraucherministerkonferenz, die Abgabe an Privatpersonen zu verbieten sowie das lobenswerte Bespiel der REWE-Group, die in all ihren Geschäften, im Online-Handel und in ihren 350 Toom-Baumärkten Glyphosat-Produkte aus dem Sortiment nehmen wird, haben dagegen der Bundesregierung ein klares Signal gesandt, endlich zu handeln!“

 

 

 

„Die Bundesregierung muss nun dem französischen Beispiel folgen, und den Privat-Gebrauch des gefährlichen Unkrautvernichtungsmittels sofort verbieten“, fordert der grüne Umweltpolitiker.

 

 

 

 

 

Hintergrund:

 

 

 

Glyphosat ist der weltweit am häufigsten eingesetzte Wirkstoff zur Bekämpfung von Unkraut. Nachdem die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Unterorganisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Stoff Glyphosat im März als "wahrscheinlich" krebserregend eingestuft hatte, hat nun die französische Regierung denn Verkauf des umstrittenen Pflanzenschutzmittels "Roundup", das Glyphosat enthält, in Gartenzentren verboten.

 

 

 

Eine Entscheidung darüber, ob die bestehende Glyphosat-Zulassung um weitere 10 Jahre verlängert wird, wird wahrscheinlich noch in diesem Jahr auf europäischer Ebene getroffen. Dabei kommt Deutschland als dem berichterstattenden Mitgliedsstaat eine entscheidende Rolle zu.

 

 

 

 

 

Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

 

Pat Drenske