Mit Brigitte unterwegs in Hannover

  • Veröffentlicht am: 21. Juni 2012 - 11:34

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Hannoversche Grüne besuchen mit Brigitte Pothmer das Jobcenter und die Agentur für Arbeit

Am 20. Juni besuchte eine Gruppe hannoverscher Grüner zusammen mit Brigitte Pothmer zuerst das Jobcenter Hannover und danach die Arbeitsagentur Hannover. Im Anschluss gab es ein Pressegespräch.

Themen dieser Besuche waren:

  • Folgen der Instrumentenreform für erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach SGB II (Hartz IV-Empfänger): Was kommt anstelle der Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigungen (1-Euro-Jobs)?

  • Umschulung von Arbeitslosen zu Erzieher_innen: Was läuft da in Niedersachsen schief?

  • Jugendliche im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf: Warteschleife oder echte Qualifizierung?

Zusammenfassung:

Im Zuge der Instrumentenreform wurde die Bewilligung von Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) stark eingeschränkt. Für Personen unter 25 Jahren werden sie überhaupt nicht mehr vorgesehen. Aber: Leider besteht bisher keine Einigung darüber, welches Regelinstrument stattdessen eingesetzt werden kann. Grüne in der Region haben die Arbeitsgelegenheiten immer kritisch betrachtet, bedauern aber, dass sie nicht durch ein besseres Regelinstrument ersetzt wurden. Weiterhin kommt immer wieder die Frage nach einem sozialen Arbeitsmarkt auf, der es arbeitsmarktfernen Personen erlaubt, sich ihm langfristig, also über Jahre statt über Monate, zu nähern.

Umschulungen werden von der Arbeitsagentur maximal über zwei Jahre gefördert. Die qualifizierte Ausbildung zur Erzieher_in dauert aber länger. In manchen Bundesländern finanziert das Land dann die restliche Zeit. Dies tut Niedersachsen leider nicht, wohl aber Hessen. Das Ergebnis: In Hessen meldeten sich in einem Jahr rund 500 Erzieher_innen (davon 30% Männer!), in Niedersachsen wurden in den letzten drei Jahren 44 ausgebildet (36 davon schlossen erfolgreich ab).

Rund 5 Mrd Euro gibt der Bund jedes Jahr für das Übergangsmanagement, also den Übergang zwischen Schule und Beruf für Jugendliche aus. Ein Positionspapier der Grünen Bundestagsfraktion aus 2008 (Stichwort DualPlus) schlägt für ein Ausbildungsmodell der Zukunft u.a. folgendes vor:

  • Individuelle und flexible Unterstützung der Jugendlichen.

  • Mehr überbetriebliche Ausbildungsstätten (um Ausbildungswillige vor den oft kurzfristigen Schwankungen der Konjunktur zu schützen). 

  • Modularisierung der Ausbildungen mit bundesweit anerkannten Zwischenschritten, so dass in kleineren „Portionen“ gelernt werden kann und die Ausbildungsschritte individuell in einem kürzen oder längeren Zeitraum gemacht werden können.

 

Teilnehmer_innen waren: Brigitte Pothmer, Katrin Langensiepen, Arifé Akcam-Hytrek, Katrin Kuhfß, Tobias Leverenz, Mustafa Akbulut, Eleni Kyriazaki und Katrin Studier