Qualität der Dienstleistung in Pflegeheimen hat ihren Preis

  • Veröffentlicht am: 28. März 2008 - 17:19

Grüne Wagemann: Qualität der Dienstleistung in Pflegeheimen hat ihren Preis

"Es ist zynisch und ignorant, niedrige Pflegesätze als Qualitätsstandards der Pflege darzustellen - nach dem Motto: Billig ist gut! Auch wir in Hannover müssen ein Auge auf die Kosten haben. Wer aber Qualität erhalten und entwickeln möchte, kann nicht bei steigenden Lebenshaltungskosten und Gehältern auf dem Niveau von 1999 verweilen." Meint Ingrid Wagemann, Grüne Kommunalpolitikerin und Vorsitzende des Sozialausschusses der Stadt Hannover zu der Erklärung von Frau Ministerin Ross - Luttmann zu den niedrigen Pflegesätzen in Niedersachsen.

Es bleibt erfreulich, dass das Bild der Altenpflege in Niedersachsen und Hannover nicht von Skandalen geprägt ist, aber darauf könne man nicht bauen.

Wer ans Alter denke oder bereits pflegebedürftige Angehörige habe, wünsche sich vor allem persönliche Ansprache und individuelle Betreuung. Die Pflegekräfte wären häufig überlastet, die menschliche Zuwendung für die Bewohner bliebe vielfach auf der Strecke.

Daher war auch eine bessere Bezahlung und Qualifizierung des Pflegepersonals eine Forderung der Bischöfe, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienste und Wohlfahrtsverbände warnte deshalb schon vor einem Jahr vor einem Kollaps in der Altenpflege und rief zu der Kampagne "Aufbruch Pflege" auf.

"Durch ihre Haltung unterstützt Frau Ross - Luttmann in Niedersachsen die Kassen und Sozialhilfeträger, die Pflegesätze niedrig zu verhandeln und damit beständig die Qualität der Dienstleistung zu reduzieren - damit nimmt das Land durchaus Einfluss auf die Höhe der Pflegesätze und kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen." meint Wagemann.

Hintergrund:

Die HAZ berichtete in dem Artikel "Land will mehr Transparenz bei Pflegeheimen" über ein Treffen der niedersächsischen Sozialministerin mit dem Hildesheimer Bischof Trelle, um über die Pflegesituation in Niedersachsen zu sprechen. In dem Artikel geht die Ministerin nicht auf die weitergehende Forderung der Bischöfe Norbert Trelle, Franz - Josef Bode und Heinrich Timmerevers nach einer besseren Bezahlung des Pflegepersonals ein.