Klingenburg-Pülm: Schulplätze verzweifelt gesucht – Das Thema Abschulungen brennt

  • Veröffentlicht am: 16. April 2020 - 15:36

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Silvia Klingenburg
Silvia Klingenburg-Pülm, Foto: Sven Brauers

zum Artikel „Gesamtschulen sollen mehr Kinder aufnehmen“, Hannoversche Allgemeinen Zeitung vom 16.04.2020

Silvia Klingenburg-Pülm: „Schulplätze verzweifelt gesucht – Das Thema Abschulungen brennt.“

Noch ist nicht klar, wie das Schuljahr zu Ende gehen wird, aber die Verwaltung rechnet auch jetzt schon erneut mit mehreren hundert Schüler*innen, die aus Realschulen und Gymnasien abgeschult werden. Stadtelternrat und IGS-Schulleitungen protestieren vehement, da die Stadt IGSen auffordert, hierfür zusätzliche Klassen in der Sek I einzuplanen.

Dazu erklärt Silvia Klingenburg-Pülm, Schul- und Bildungspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion: „Die Oberschulen und Gesamtschulen sind klar überfüllt. Und trotzdem sollen sie nun noch weitere Plätze anbieten, um die erwarteten Schüler*innen anderer Schulformen aufzunehmen. Sie sollen also Probleme, die an Gymnasien und Realschulen erzeugt werden und auftreten, auffangen und durch ihre gute pädagogische Arbeit irgendwie wieder geradebiegen. Das kann nicht sein!

Gymnasien und Realschulen müssen Konzepte entwickeln, um die Schüler*innen, die aufgenommen werden, auch verlässlich bis zu einem Abschluss selbst unterrichten zu können. Anstatt in hohen Zahlen abzuschulen ist differenzierter Unterricht nötig. Die Landesschulbehörde sollte die Gymnasien und Realschulen in diese Richtung unterstützen. Die Landeshauptstadt sollte in Absprache mit der Landesschulbehörde Lösungen erarbeiten, die das Problem nicht nur auf die IGSen abladen. Darüber hinaus sollte die Stadt in der langfristigen Planung die Realisierung der 12. IGS forcieren und die des 18. Gymnasiums zurückstellen.“

Hintergrund:

Laut Informationsdrucksache „Fortschreibung des Kommunalen Schulentwicklungsplans 2019“ (Nr. 1803/2019, Seite 15), lag die Zahl der Schulformwechsel im Schuljahr 2017/18 und im Wechsel auf das Schuljahr 2018/19 zusammen bei 558 Schüler*innen. Davon entfielen 292 (52%) Abgänge auf die Gymnasien. Die zweithäufigste Zahl von Abgängen verzeichnen mit 133 die Realschulen (24% aller Schulformwechsel). Das ist insofern erwähnenswert, als dass die Realschulen damit im Verhältnis zur Gesamtzahl ihrer Schüler*innen eine besonders große Fluktuation durch Wechsel aufweisen.