Steigende Gebühren sollten zu Sparmaßnahmen ermuntern

  • Veröffentlicht am: 1. Oktober 2003 - 14:02

Dette: "Das Zauberwort heißt Versickerung! Potenziale Hannovers sind nicht ausgeschöpft. Es besteht noch reichlich Potenzial in Hannover, um das Regenwasser zu versickern, anstatt es unmittelbar in die Entwässerungskanäle zu schicken!", sagt Michael Dette, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion.

"Es besteht noch reichlich Potenzial in Hannover, um das Regenwasser zu versickern, anstatt es unmittelbar in die Entwässerungskanäle zu schicken!", sagt Michael Dette, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. Entsprechend groß ist seiner Meinung nach das Potenzial, die Entwässerungskosten einzusparen, was in Zeiten steigender Gebühren zunehmend attrak-tiver wird!

Versickerung bietet nicht nur ökonomische Vorteile: Sie ist naturnäher, da sie für eine Anreiche-rung des Grundwassers sorgt, sie drosselt die Wasserabfuhr und trägt dadurch zum Hochwasserschutz bei.

"All diese Vorteile sind auch in unserem Siedlungsbestand mit Mischwasserkanälen möglich!", so Dette. Diese liegen in den zentralen Stadtteilen Hannovers (Mitte, Oststadt, Zoo, Nordstadt, Herrenhausen, Calenberger Neustadt, Linden-Nord/anteilig, Linden-Süd/anteilig, Südstadt/ anteilig, List/anteilig, Bult/anteilig) und machen insgesamt gut 10 % des öffentlichen Kanalnetzes aus. Solche Mischgebiete führen bei Starkregen wie z. B. den im Juli des Jahres immer wieder zu einer hydraulischen Überforderung der Kläranlagen und zu einem Überlaufen ungeklärten Abwassers in die Leine. Folgen sind Gewässerverschmutzungen, möglicherweise sogar Fischsterben. "Vor dem Hintergrund sollte die Stadtentwässerung ihre ohnehin laufenden Bemühungen in Richtung Regenwasserversickerung im Gebiet von Mischwasserkanälen verstärken!", fordert Dette. Gerade Wohnungsgenossenschaften sollten gezielt angesprochen werden, diese finanziellen Einsparmöglichkeiten im Sinne ihrer MieterInnen zu nutzen, vor allem, wenn sich die dafür notwendigen Änderungen mit ohnehin erforderlichen Sanierungen am Haus verknüpfen und vereinfachen lassen.

Denkbar ist es, die Dachflächen weitmöglichst von den Mischwasserkanälen abzukoppeln und das Regenwasser auf Grünflächen zu versickern, z. B. in den grünen Innenhöfen von Blockrandbebauungen oder in den Freiflächen der Zeilenbebauungen. Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen, dass das geht, z. B. im Gebiet der Emschergenossenschaft-Lippeverband in Nordrhein-Westfalen.

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