Klingenburg-Pülm: Wir wollen weniger Asphalt und mehr Grün auf den Schulhöfen

  • Veröffentlicht am: 14. August 2019 - 19:41

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Silvia Klingenburg
Silvia Klingenburg-Pülm, Foto: Sven Brauers

Klingenburg-Pülm: „Wir wollen weniger Asphalt und mehr Grün auf den Schulhöfen.“

Die Hitze dieses Sommers führt uns den Klimawandel deutlich vor Augen. Viele Schulhöfe weisen große Asphaltflächen auf, die sich in der Sonne stark erhitzen. Wiesen, Büsche und Bäume würden dies verhindern.

Dazu erklärt Silvia Klingenburg-Pülm, Schul- und Bildungspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion: „Wir müssen unsere Schulhöfe naturnaher gestalten, wir brauchen weniger Asphalt und mehr Büsche, Staudenbeete, Wiese oder Rasen. Mehr Grün trägt durch Schatten und Verdunstung zur Kühlung bei, macht die Hitze erträglicher und fördert zusätzlich die Artenvielfalt.“

Denkbar sind Natur-Erlebnis-Schulhöfe, die die Ziele von Naturnähe und Bewegungsförderung vereinen und dabei sogar einen Beitrag zur Biodiversität leisten, indem diese Schulhöfe wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere sind. Dazu gibt es das gute Beispiel der Albert-Liebmann-Schule in Groß-Buchholz und der Konradschule in Haar bei München.

„Aber nicht nur in Bezug auf den Klimawandel wünschen wir uns eine grünere Ausgestaltung. Die Naturnähe macht Unterrichtsthemen für die Kinder direkt erlebbar“, so Klingenburg-Pülm. Insekten, Vögel und Fledermäuse siedeln sich an und rücken näher ins Bewusstsein der Schüler*innen. Staudenbeete zeigen eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen.

Bei den kommenden Schulneubauten sollte das Thema unbedingt stärker berücksichtigt werden. Für die bestehenden Schulhöfe müssen wir uns fragen, wieweit das Sonderprogramm im Finanzhaushalt zur ökologischen Aufwertung stärker als bislang auf die naturnahe Gestaltung von Schulhöfen ausgerichtet werden kann und wieweit der Fonds dafür finanziell ausreichend ausgestattet ist (aktuell 260.000 € pro Jahr, neben Schulhöfen auch für Spielplätze und Grünflächen).

„An das Thema müssen wir ran“, sagt auch Mark Bindert, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion.

Hintergrund:

Auch für Hannover zeigt sich die Klimakrise unter anderem mit einer Überwärmung der Stadt durch eine höhere Anzahl an Sommertagen (Temperaturmaximum ≥ 25 °C), an Hitzetagen (Temperaturmaximum ≥ 30 °C), an Tropennächten (Temperaturminimum ≥ 20 °C) und an sommerlichen Trockenperioden.

Oft besteht ein Großteil des Schulhofes aus Asphalt. Teilbereiche mit Asphalt mögen wichtig sein, z. B. für Ballspiele wie Basketball, allerdings muss dafür nicht der Großteil eines Schulhofes asphaltiert sein. Hier könnte stärker naturnah gestaltet werden.

Als ein gutes Beispiel einer naturnahen sowie bewegungsfördernden Schulhofgestaltung erscheint uns die Albert-Liebmann-Schule, Paracelsusweg 12 in Groß-Buchholz (Förderschule der Region Hannover). Dieser Schulhof wurde seit etwa 1994 unter dem Gesichtspunkt der Naturnähe bzw. als Grünoase gestaltet, und zwar in Anlehnung an das Konzept der Holunderschule, einem pädagogischen Konzept zur naturnahen Gestaltung von Schulhöfen, Spielplätzen, Kindergärten etc.