Fadenscheiniges Ganztagsangebot zu durchsichtig

  • Veröffentlicht am: 30. Januar 2006 - 10:08

Grüne haben Verständnis für Ausstieg der Egestorffschule.

Eleni Mourmouri, schulpolitische Sprecherin der grünen Ratsfraktion ist nicht sonderlich überrascht über den Beschluss der Gesamtkonferenz der Egestorffschule. "Da kann die neue Landesregierung nun am konkreten Fall sehen, was sie mit ihrer schönfärberischen Ankündigungspolitik erreicht. Eine engagierte Schule wirft das Handtuch. Wenn vom überaus notwendigen Projekt "Ganztagsschule" nicht mehr als der Name übrig bleibt, ist der Ausstieg wirklich der konsequente Schritt."

Mourmouri bedauert insbesondere das verschenkte Engagement und die vielen unverwirklichten Ideen. "Da wird den LehrerInnen so oft mangelnde Bereitschaft zu zusätzlicher Arbeit vorgeworfen. Doch bei Schulen, die Anträge auf Ganztagsschule gestellt haben, wurde diese wirklich mit Missachtung bestraft. Die Stadt hat hier nur äußerst wenig Möglichkeiten, helfend einzuspringen, da die Hauptkosten nun mal die Personalmittel sind. Dennoch haben Grüne gemeinsam mit der SPD mit ihren Anträgen zum Haushalt 2006 gerade für solche Schulen Mittel eingesetzt, die ihren SchülerInnen Nachmittagsangebote und auch ein Mittagsangebot machen wollen. Wir werden Schulleitung und Schulverwaltung auffordern, gemeinsam zu überprüfen, inwieweit diese auch der Egestorffschule unter Umständen weiterhelfen können."

Ziel der Anträge ist es, die durch das Land gesetzten schlechten Rahmenbedingungen etwas aufbessern. Mourmouri: "Gerade Grundschulen, die über ein Ganztagsangebot nachdenken, werden die Entwicklung an der Egestorffschule aufmerksam verfolgen und womöglich abgeschreckt. Im Interesse der Eltern und Kinder ist aber zu wünschen, dass diese Initiativen einen Weg finden. Dennoch ist in erster Linie das Land weiterhin aufgefordert, mit LehrerInnenstunden und der gerechten Verteilung von Bundes-Investitionsmitteln gerade auch Grundschulen den Weg zur Ganztagsschule zu ermöglichen."