Markowis: Freie Träger*innen über die Krise retten - die Kommune ist als erste gefragt

  • Veröffentlicht am: 20. März 2020 - 12:31

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Dr. Freya Markowis
Dr. Freya Markowis, Foto: Sven Brauers

Freie Träger*innen über die Krise retten

Markowis: „Die Kommunen sind als erstes gefragt, zügig und unbürokratisch zu helfen.“

Dr. Freya Markowis, Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion: „Zuerst möchte ich mich bei allen Mitarbeiter*innen und Teams von Einrichtungen in freier Träger*innenschaft für ihr großes Engagement und Durchhaltevermögen bedanken.  

Im Zuge der Coronakrise können Menschen Beratungs-, Bildungs- und Kulturangebote nicht mehr persönlich aufsuchen. Schnell wurden diese von den Anbieter*innen unkonventionell auf andere Kommunikationswege und digitale Kanäle verlegt. Denn gerade jetzt sind viele Freie Träger*innen mit ihren Projekten gefragt, Verunsicherungen und Konflikte, wie beispielsweise häusliche Gewalt, aufzufangen. Dasselbe gilt für Kulturschaffende, die ihre Auftritte und Ausstellungen ins Netz verlagern und so ein Durchatmen während der Krise ermöglichen.“

Markowis weiter: „Viele Freie Träger*innen kommen jedoch bereits jetzt durch die verordnete Streichung von Angeboten oder Schließung ihrer Einrichtungen und den daraus resultierenden Einnahmeausfällen finanziell an ihre Grenzen. Trotz Kurzarbeitsregelungen drohen Insolvenzen. Daher setzen wir uns neben einer Unterstützung für Wirtschaftsunternehmen besonders für die Hilfe für Einrichtungen in freier Träger*innenschaft ein.

Die Kommune kann maßgeblich dazu beitragen, diese gesellschaftlich bedeutsamen Angebote über die Krisenzeit zu retten. Zum Beispiel mit einer vorzeitigen Auszahlung der Fördersummen für 2020. Wir fordern zudem, die Zuwendungsnachweise für das Jahr 2020 mit Kulanz und Flexibilität zu betrachten. Wenn es Einrichtungen trotz kommunaler Hilfen nicht gelingen sollte, sich von der Coronakrise zu erholen, sehen wir Bund und Land in der Pflicht: Finanzhilfen müssen auch für den sozialen und kulturellen Sektor zur Verfügung gestellt werden.

Auch wenn es zurzeit schwerfällt, über die nächsten Tage hinauszudenken, irgendwann wird diese Krise vorbei sein, und wir wollen dann nicht vor einer verwaisten Sozial-, Bildungs- und Kulturlandschaft stehen.“