Gardemin: Die Diskussion um den Franziusweg ist nicht vom Tisch

  • Veröffentlicht am: 19. März 2018 - 10:17

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Daniel Gardemin
Daniel Gardemin, Foto: Sven Brauers, © Grüne Hannover

"Wir Grünen begrüßen es sehr, dass sich bei der Befragung der Anrainer eine deutliche Mehrheit gefunden hat, den Franziusweg nicht mehr nach Otto Franzius zu benennen. Wir werden dem Vorschlag auch folgen“, sagt Dr. Daniel Gardemin, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. „Den Vorschlag, den Franziusweg statt nach Otto Franzius nach Ludwig Franzius umzubenennen, halten wir dennoch formal für problematisch“, so Gardemin. "Das Verfahren bezieht sich ausdrücklich auf eine Umbenennung, also eine Namensänderung."

„Der Namenstrick hinterlässt den Eindruck einer Mogelpackung“, so Gardemin weiter. „Eine Umbenennung sollte auch eine echte Umbenennung sein. Es wäre ehrlicher gewesen, den Franziusweg in Ludwig-Franzius-Weg umzubenennen, wie es das Ludwig-Franzius-Institut für Strömungsforschung an der Universität Hannover mit gutem Beispiel gezeigt hat.“

"Zudem besteht eine Vereinbarung auf Ratsebene, bei Straßen-Umbenennungen Frauen vorrangig zu berücksichtigen, da der Anteil an Straßennamen, die an Frauen erinnern, in Hannover stark unterrepräsentiert ist. Dieser Vereinbarung wird keine Rechnung getragen.“

Hintergrund:

Im heutigen (16.03.2018) Kulturausschuss soll über die Umbenennung des Franziusweges entschieden werden.

Die Umbenennung des Franziusweges erfolgt auf Empfehlung des Beirates für die wissenschaftliche Betrachtung namensgebender Persönlichkeiten, weil Nachforschungen ergaben, dass der ursprüngliche Namensgeber Otto Franzius aktiv am Unrechtssystem des Nationalsozialismus mitgewirkt hatte.