Grüne begeistert von Steinmetzbetrieb Stange am Engesohder Friedhof

  • Veröffentlicht am: 11. Juni 2013 - 11:12

p17sp81r3k12ce15k37iq139r1i2g7.jpg

Elisabeth Clausen-Muradian

Clausen-Muradian: „Vorbild beim Thema Naturstein ohne Kinderarbeit!“

„Ein großes Lob für den Steinmetzbetrieb Stange!“, sagt Dr. Elisabeth Clausen-Muradian, wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion. „Im Hinblick auf Natursteine ist das Besondere an dem Betrieb, dass sie die nötigen Gesteine gezielt aus Deutschland und dem europäischen Ausland beschaffen, wo ausbeuterische Kinderarbeit kein Thema ist! Das ist doch vorbildlich!“

Neben Steinbrüchen in Finnland, Estland oder Italien kauft der Betrieb auch in Steinbrüchen ´um die Ecke´, beispielsweise Kalkstein vom Thüster Berg südlich Hannover, Obernkirchener Sandstein nahe Bückeburg westlich Hannover oder Grauwacke aus dem Bergischen Land in NRW.

„Mich würde interessieren, ob es eine weitere Steinmetzfirma in der Stadt oder Region Hannover gibt, die ihre Gesteine ausschließlich in Deutschland oder dem europäischen Ausland einkauft“, so Clausen-Muradian.

Aktuell war dieser Besuch auch angesichts der Sammelklage von ca. 13 Steinmetzen überwiegend aus Stadt und Region Hannover beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg, wonach gefordert wird, die Friedhofssatzung für Hannover für unwirksam zu erklären (Fa. Stange gehört ausdrücklich nicht zu den klagenden Firmen).

„Der Rat der LHH hatte auf Grüne Initiative im Oktober 2012 die Friedhofssatzung dahingehend geändert, dass nur Grabmale und Grabeinfassungen aufgestellt werden, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt wurden. Dass es dafür qualitativ hochwertige Möglichkeiten gibt, haben wir hier gesehen“, sagt Maaret Westphely, MdL, Sprecherin für Wirtschaft und Eine-Welt-Politik. „Interessant ist auch, dass europäischer Naturstein preiswerter ist und wesentlich schneller geliefert wird“, so Westphely.

Für kirchliche Friedhöfe der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover gilt bereits seit dem 03.12.2009 eine Rechtsverordnung zwecks Verbot von in Kinderarbeit hergestellten Grabmalen. Diese Vorgabe gilt entsprechend auf 9 Friedhöfen im Stadtgebiet der LHH.

Mit großem Interesse haben die Grünen den Ausführungen von Herrn Lars Stange entnommen, wonach der Steinmetzbetrieb Stange klare Regeln gegen Kinderarbeit für wichtig hält.

Die Pastorin der Marktkirche, Hanna Kreisel-Liebermann, sieht dies ähnlich: „Notwendig ist Transparenz darüber, welchen Weg die Grabsteine genommen haben. Das gilt vor allem für Grabsteine aus Ländern in Fernost, die ihre Lieferung von Grabsteinen und -dekoren in den letzten Jahren extrem gesteigert haben.“

Unabhängig vom Rechtsstreit um Rechtsvorgaben ist es aus Grüner Sicht sinnvoll, dass die Öffentlichkeit sowie Beerdigungsinstitute über Grabsteine aus ausbeuterischer Kinderarbeit informiert und fair gehandelte Natursteine beworben werden. Viele Menschen wissen gar nicht, dass in manchen Ländern Kinderarbeit auch in Steinbrüchen zum Alltag gehört, anstatt dass die Kinder eine Schule besuchen.

Hintergrund:

Der 12. Juni 2013 ist der „Welttag gegen Kinderarbeit“. Dieser internationale Aktionstag gegen Kinderarbeit wurde 2002 durch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) eingeführt, um auf ausbeuterische Kinderarbeit hinzuweisen und ein kritisches Bewusstsein dafür zu schaffen.

In dem Zusammenhang war eine Delegation von Bündnis 90/Die Grünen mit VertreterInnen aus der Ratsfraktion Hannover, der Nds. Landtagsfraktion und dem Bezirksrat Südstadt-Bult am 04. Juni 2013 zu Besuch beim Steinmetz- und Bildhauerbetrieb Carl Stange, An der Engesohde 2 in der Südstadt (nahe Engesohder Friedhof).

Unter anderem betreibt Fa. Stange seit 3 Jahren einen Steinmetzbetrieb, und zwar neben weiteren Bereichen des Familienbetriebs in 4. Generation wie Floristik, Gartenbau und Bestattungen.

Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Dr. Elisabeth Clausen-Muradian

Landtagsfraktion Nds. Bündnis 90/Die Grünen

Maaret Westphely

Themen: