GRÜNE fordern optimalen Fisch- und Lärmschutz für Wasserkraftanlage

  • Veröffentlicht am: 7. Dezember 2009 - 10:55

Dette: "Fischschutz bei gleichzeitiger Lärmvermeidung muss vom Betreiber des neuen Wasserkraftwerks in Döhren sichergestellt werden!"

"Die Reaktivierung des an der Wehranlage an der Döhrener Leineinsel seit Jahrzehnten brachliegenden Potenzials für umweltfreundliche Wasserkraft hat unsere volle Unterstützung", betont Michael Dette, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und bau- sowie umweltpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. "Die Nutzung der Wasserkraft in Döhren wäre ein Baustein im Rahmen unseres Klimaschutzaktionsprogramms und würde die Klimaschutzsiedlung "In der Rehre" vollständig CO2-frei machen. Gerade in der Stadt, wo die Möglichkeiten für die Produktion erneuerbarer Energien im Verhältnis zum Umland geringer sind, sollten wir sinnvolle Potenziale auch nutzen", so Dette.

Dette: "Mit dem in unserem Änderungsantrag geforderten Einsatz der fischverträglichsten technischen und organisatorischen Maßnahmen beim Bau der neuen Wasserkraftanlage an der "Döhrener Wolle, wobei Lärmvermeidung neben dem optimalen Fischschutz ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Technik sein soll, ist aus unserer Sicht allen Bedenken Rechnung getragen. Ich hoffe daher sehr, dass sich nun auch die AnwohnerInnen und FischschützerInnen - wenn schon nicht die CDU - von der Sinnhaftigkeit einer Wasserkraftanlage in Döhren überzeugen lassen."

Hintergrund:

Heute (Montag, 07.12.09) wird im Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen die Drucksache über eine Wasserkraftanlage an der "Döhrener Wolle" und der Änderungsantrag der Ratsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD im Rat der Landeshauptstadt Hannover dazu behandelt. Außerdem findet zu diesem Thema im Ausschuss eine Anhörung statt.

Die Firma AUF Eberlein & Co. GmbH aus Adelshofen in Franken plant den Bau einer Wasserkraftanlage im bestehenden Turbinenkanal unterhalb des Brückenhauses an der Döhrener Leineinsel. Zwei Turbinen mit einer Gesamtleistung von 500 Kilowatt sollen pro Jahr ca. 3.000 Megawattstunden (MWh) Strom erzeugen, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. Das entspräche dem Strombedarf von zirka 1.000 Haushalten und würde damit jährlich 2.800 Tonnen Kohlendioxyd (CO2) vermeiden.

Wasserkraftanlagen können jedoch erhebliche Schäden an Fischen, insbesondere an abwandernden Aalen, Lachs- und Meerforellensmolts (junge Lachse oder Meerforellen auf ihrer ersten Reise ins Meer) verursachen. Beim Einsatz einer neuartigen Rollrechenanlage werden dagegen beispielsweise alle am Rechen ankommenden Fische und anderen Wassertiere von den aufmontierten Schöpftaschen erfasst und von dem Rechenband mit einer Maschenweite von 15 x 8 mm über den oberen Rand der Staustufe transportiert und verletzungsfrei in das Flussunterwasser geführt. Diese Methode wird bereits an der Lahn erfolgreich genutzt und wird von den dortigen Fischereiinteressenverbänden befürwortet.

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