Grüne für Anschlussbeschäftigung für Auszubildende, interkommunale Beschaffung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf

  • Veröffentlicht am: 18. November 2009 - 11:17

Westphely: "Kreativ sparen, ohne inhaltliche Schwerpunkte wegzukürzen, das ist unsere Devise!"

"Der Wegfall der einjährigen Anschlussbeschäftigung für die über Bedarf ausgebildeten Nachwuchskräfte ist mit uns nicht zu machen," sagt Maaret Westphely, für die Grüne Ratsfraktion Mitglied im Organisations- und Personalausschuss sowie gleichstellungspolitische Sprecherin. "Die bisherige Übernahmeregelung muss im Sinne von Qualifizierung und Berufserfahrung bleiben!", benennt Westphely einen der rot-grünen Schwerpunkte im Ausschuss.

 

"Die Ausweitung auf interkommunale Beschaffung halten wir für eine kreative Idee, um Geld zu sparen, anstatt anderweitig inhaltliche Projekte wegzukürzen! Über Bündelausschreibungen erwarten wir hierdurch einen HSK-Effekt von 0,5 Mio € pro Jahr spätestens ab 2012."

 

"Begleitend zum Haushalt erhält die Verwaltung Arbeitsaufträge für weitere Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was mir als gleichstellungspolitische SprecherIn ein besonderes Anliegen ist!", so Westphely. Hierzu sollen im Rahmen der bestehenden Ausbildungsplätze das Angebot an Teilzeitausbildungsplätzen sowie Stellen für das Berufsanerkennungsjahr in Teilzeit ausgeweitet werden. Auch soll ein audit berufundfamilie durchgeführt werden. "Die Stadtverwaltung wird ihrer Vorbildfunktion gerecht."

 

"Sparen wollen wir schließlich auch an Drucksachen und Bürobedarf für den Rat: Der Verwaltungsansatz wird um 35.000,- € gekürzt. Drucksachen und Pläne sollen nicht unnötig mehrfach versendet werden, Einsparmöglichkeiten von Papier dürften sich auch durch eine verstärkte IT-Nutzung ergeben."

 

 

 

Übersicht Rot-Grüner Änderungsanträge zu HSK VII:

 

Kein Wegfall der einjährigen Anschlussbeschäftigung für die über Bedarf ausgebildeten Nachwuchskräfte: Aus dem HSK wird die Personalmaßnahme "Wegfall der einjährigen Anschlussbeschäftigung für die über Bedarf ausgebildeten Nachwuchskräfte ab Mitte 2012" (HSK-Effekt 1,0 Mio €) herausgenommen. Die bisherige Übernahmeregelung soll erhalten bleiben. Über die Anschlussbeschäftigung wird den Nachwuchskräften ermöglicht, Berufserfahrungen zu sammeln, die für ihre Qualifizierung, Bewerbungsmöglichkeiten und beruflichen Aussichten von großer Bedeutung sind.

Zusammenlegung von Fachbereichen in der Verwaltung: Der Strukturmaßnahme S6, Optimierung interner Dienstleistungen und interne organisatorische Straffungen (4. HSK-Block), wird zugestimmt. Zusätzlich erfolgt mit Wirksamkeit ab 2012 eine Zusammenlegung der Fachbereiche Soziales (OE 50) und Senioren (OE 57). Dadurch können zusätzliche Einsparmöglichkeiten erreicht werden.

Interkommunale Zusammenarbeit bei Beschaffungen: Wir schaffen eine neue Strukturmaßnahme S 14 zwecks Interkommunaler Zusammenarbeit bei Beschaffungen (mit anderen Kommunen, über Städtetage/Städtebund, Landesbetriebe oder Ministerien). Die Verwaltung soll prüfen, für welche Bereiche der Ausschreibungen und Beschaffungen bei der Stadtverwaltung und ihren Betrieben eine interkommunale Zusammenarbeit rechtlich möglich ist und dadurch wirtschaftliche Vorteile zu erzielen sind. Anzustreben sind insbesondere folgende wirtschaftliche Vorteile im Zuge von Bündelausschreibungen mit Kooperationspartnern: a) Einnahmemöglichkeiten für die Stadt Hannover, indem sie die für sie ohnehin zu erledigenden Ausschreibungs- und Vergabemodalitäten bei einer Bündelausschreibung auch für Kooperationspartner übernehmen und als Dienstleistung in Rechnung stellen kann. b) Einsparmöglichkeiten für die zu beschaffenden Produkte, weil höhere Beschaffungsmengen zu finanziell günstigeren Einzelpreisen führen können. Bündelausschreibungen dürften dabei insbesondere über abgestimmte Leistungsverzeichnisse zwischen den Kooperationspartnern möglich sein. Beispiel Kommunale Wirtschafts- und Leistungsgesellschaft in Hannover (´KWL´, Tochter des Nds. Städte- und Gemeindebundes): Sie organisiert Bündelausschreibungen für Beschaffungen von interessierten Gemeinden, u. a. für hard-/software, Erdgas/Strom, Verkehrszeichen, Fahrzeuge etc.

 

Übersicht Rot-Grüner Änderungsanträge zum Haushalt 2010:

 

Ausbildungsplätze und Berufsanerkennungsjahr in Teilzeit: Die Stadtverwaltung wird beauftragt, für die Dezernate mit ihren Fachbereichen im Rahmen der bestehenden Ausbildungsplätze das Angebot an Teilzeitausbildungsplätzen sowie Stellen für das Berufsanerkennungsjahr in Teilzeit auszuweiten. Diese Maßnahme dient der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gerade für junge Alleinerziehende ist ein Teilzeitausbildungsplatz oft der einzig vereinbare Weg für den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben. Es sollte in der Stadtverwaltung systematisch überprüft werden, welche Arbeitsbereiche für die Ausbildung in Teilzeit besonders geeignet sind. Eine Kooperation mit der IHK und HWK sowie Jobcenter/Arbeitsagentur der Region Hannover kann zweckdienlich sein.

Durchführung eines audit berufundfamilie: Die Stadtverwaltung wird beauftragt, für die Dezernate mit ihren Fachbereichen und die Eigenbetriebe ein audit berufundfamilie durchzuführen. Gegenüber den Beteiligungen soll entsprechend hingewirkt werden. Eine Auditierung ist ein weiterer Baustein zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Stadtverwaltung kann sich öffentlich als kinderfreundliche Arbeitgeberin positionieren und ihrer Vorbildfunktion gerecht werden.

Drucksachen und Bürobedarf für den Rat: Der Verwaltungsansatz von 98.000,- € wird um 35.000,- € auf 63.000,- € gekürzt. Die Einsparung soll u. a. dadurch erreicht werden, dass Drucksachen und Pläne nicht unnötig mehrfach versendet werden. Entsprechende Vorschläge zur Umsetzung sollen durch die Verwaltung der Geschäftsordnungskommission vorgelegt und dort behandelt werden. Einsparmöglichkeiten von Papier dürften sich auch durch eine verstärkte IT-Nutzung ergeben.

 

 

Hintergrund:

 

Der Organisations- und Personalausschuss tagt am 18. November 2009 ab 13.00 Uhr und behandelt u. a. den Haushalt für das Jahr 2010 sowie das Haushaltssicherungskonzept für die Jahre 2010 bis 2012.