Grüne nehmen historische Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland für Sinti & Roma ernst

  • Veröffentlicht am: 5. August 2013 - 10:19

Markowis: „Das Problem heißt Antiziganismus, nicht Zuwanderung“

„Die Sinti & Roma wurden fast vollständig von den Nazis ausgelöscht. Dies war möglich, weil sie – genau wie die jüdische Bevölkerung, bereits jahrhundertelang Opfer von Diskriminierungen und Vorurteilen waren“, führt Freya Markowis, migrationspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, aus.

„Antiziganismus ist nach wie vor ein ernsthaftes Problem in unserer Gesellschaft und in Europa. Umso gefährlicher ist die Politik von Innenminister Friedrich, der die Einwanderung von Roma nicht als das begreift, was sie ist: Flucht vor unmenschlichen Lebensbedingungen“, bringt es Markowis auf den Punkt.

„Schulen in Hannover lehnen Kinder aus Roma-Familien ab. Das ist ein Skandal!“, betont Markowis.

„Wir wollen niedrigschwellige Angebote und ein umfassendes Konzept, wie Sinti & Roma in unserer Stadt Teil der Gesellschaft werden können und nicht weiterhin an den Rand gedrängt werden und erklären uns solidarisch mit dem Gedenken in Berlin“, stellt Markowis abschließend fest.

Hintergrund:

Der Bundes Roma Verband lädt am 02.August 2013 in Berlin ein zum Gedenken an die Ermordung der letzten 2400 Roma in Ausschwitz. Es handelte sich größtenteils um Kinder, ihre Mütter und alte Menschen, da zuvor 3000 arbeitsfähige Roma in andere Lager deportiert wurden. Insgesamt wurden 500.000 Sinti & Roma im Holocaust ermordet.

Die Stadtverwaltung Hannover wurde durch einen rot-grünen Antrag aufgefordert ein umfassendes Konzept vorzulegen, wie zugezogenen Menschen aus Osteuropa, unter denen auch einige Roma sind, der Aufenthalt bzw. die Integration in Hannover erleichtert werden kann.

Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Freya Markowis,migrationspolitische Sprecherin

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