Grüne OB-Kandidatin fordert Gütesiegel für Familienfreundliche Unternehmen

  • Veröffentlicht am: 7. Februar 2006 - 15:02

Ingrid Wagemann regt Qualitätsoffensive zu "Work-Life-Balance" an, mit einem Gütesiegel will sie die Stadtverwaltung und hannoversche Unternehmen in die Verantwortung nehmen.

Die grüne OB-Kandidatin regt für Hannover eine Qualitätsoffensive in Sachen "Work-Life-Balance" an: "Wir brauchen eine Stadtverwaltung, Betriebe und Unternehmen in der Stadt,

die Arbeitsplätze so gestalten, dass sie für Eltern attraktiv sind. Dazu gehören z.B. variable Arbeitszeitmodelle, Teilzeit- und Tele-Arbeitsplätze, betriebliche Organisation von Kinderbetreuung, Erleichterung beim Wiedereinstieg nach einer Elternzeit."

Die Stadt als Arbeitgeber schafft innerhalb ihrer Verwaltung bereits Stück für Stück berufliche Rahmenbedingungen, die Arbeit und Leben in Balance bringen. Einige hannoversche Unternehmen haben ihre Firmenphilosophie ebenfalls darauf ausgerichtet. Doch nach Ansicht von Ingrid Wagemann reicht das noch nicht aus, um angesichts des demografischen Wandels im Wettbewerb der Städte mithalten zu können.

"Ich habe eine Vision von Hannover als Stadt, die bundesweit dafür bekannt ist, dass sie zum Lebensmittelpunkt von Menschen wird, die das gemeinsame Leben mit ihren Kindern und ihre beruflichen Interessen unter einen Hut bringen wollen. Deshalb werde ich mich als OB-Kandidatin dafür einsetzen, das in der Stadt ein Gütesiegel für Work-Life-Balance eingeführt wird, das Firmen einen Anreiz zum Umdenken bieten soll."

Die OB-Kandidatin schlägt vor, die Qualitätsoffensive "Work-Life-Balance" über die hannoversche Stadtverwaltung gemeinsam mit Hannover-Impuls zu initiieren und führende hannoversche Unternehmen zu einer Beteiligung zu gewinnen. "Ich gehe davon aus, das die städtischen Tochterunternehmen hier ebenfalls mehr Einsatz als bisher zeigen. Standards und Kriterien für Arbeitsplätze und Unternehmensstrategien sind zu entwickeln, die eine bessere Vereinbarkeit von Kindern und Beruf gewährleisten und mit dem entsprechenden Label "Work-Life-Balance" erkennbar werden.

Hintergrund:

Ob Allein erziehend oder in Familie - es sind nach wie vor die Frauen, die Hauptverantwortung für Kinder übernehmen und nebenbei ihr berufliches Fortkommen organisieren müssen; Männer entscheiden sich in 95 % der Fälle gegen eine Beteiligung an der Elternzeit.

Frauen müssen zu Gunsten der Kinder finanzielle Einbußen, berufliche Einschränkungen und Risiken in Kauf nehmen. Und sie leben ständig mit der doppelten Belastung, ihren Ansprüchen am Arbeitsplatz zu Hause und am Arbeitsplatz im Unternehmen einigermaßen gerecht zu werden.

Entsprechend entscheiden sich Frauen in Deutschland gerade mit höheren Bildungsabschlüssen häufiger als in anderen europäischen Ländern gegen eigene Kinder. Entsprechend niedrig ist die Geburtenrate.

Eine innovative betriebliche Personalpolitik, die auf die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben setzt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Sie fördert eine Arbeitswelt, in der auch die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen zur Geltung kommt.