Grüne Ratsfraktion: Schlüsseltechnologien und deren Entwicklungen ist eine wichtige bildungspolitische Aufgabe

  • Veröffentlicht am: 8. März 2013 - 11:48

Klingenburg: Chance für die Schulen den überfälligen kritischen Diskurs zur grünen Gentechnik / HannoverGEN zu führen

„Die Auseinandersetzung mit Schlüsseltechnologien und deren Entwicklungen ist eine wichtige bildungspolitische Aufgabe. Es ist allerdings aus unserer Sicht kritisch, wenn in den Schulen der Schwerpunkt auf eine, nämlich die grüne Gentechnik, gelegt wird, wie in den letzten Jahren durch das Projekt „HannoverGEN“ geschehen“, meint Silvia Klingenburg, schulpolitische Sprecherin der Grünen im Rat der Stadt Hannover. „Wir hoffen jetzt auf eine programmatische Einbindung in die naturwissenschaftliche Bildung in unseren Schulen durch die Landespolitik.“

Warum den Grünen auf einmal ein mittelalterliches Bildungsdenken unterstellt wird, erschließt sich nicht. Seit Beginn des Projektes setzen sich die Grünen im Rat dafür ein, dass die einseitige Ausrichtung des Unterrichts durch die kritische Auseinandersetzung mit grüner Gentechnik erweitert wird, indem auch die kritischen Organisationen und Verbände in die Projektorganisation einbezogen werden. Jeder Versuch mit den Projektverantwortlichen, dazu einen Diskurs zu führen, wurde als Angriff interpretiert und als feindliche Übernahme abgelehnt. Wenigstens die Schülerinnen und Schüler, die Projekt verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer verdeutlichten Ihre Bereitschaft zur kritischen Auseinandersetzung. Darüber hinaus ist keine grüne Schulpolitikerin und kein grüner Schulpolitiker gegen eine gute Ausstattung der naturwissenschaftlichen Labore durch den Schulträger. Die HannoverGEN-Labore bleiben nämlich erhalten und fallen nicht weg, wie fälschlicherweise immer wieder behauptet wird.

„Aus unserer Sicht besteht jetzt endlich die Chance, den längst überfälligen kritischen Diskurs zur grünen Gentechnik an den Schulen führen zu können. Die Verantwortlichen des HannoverGEN Projektes werden mit der Kritik wohl umgehen können, wenn man auch bei der Form der aktuellen Diskussion an deren Kritikfähigkeit zweifeln könnte. Die von der Schulpolitik der vergangenen Landesregierung in den Keller gefahren Bildungsstandards möchten wir wieder in Richtung Bildungsqualität anheben, indem wir den Schülerinnen und Schülern ihr Recht auf eine umfassende Bildung auch zu unpopulären Themen zugestehen. Das ist das Gegenteil von dem, was Frau Unverferth-Fischer vom Kinderschutzbund wohl unter Mindestvoraussetzungen versteht, “ sagt Klingenburg.

Die Stadt Hannover hat sich übrigens zu einer Anwendung von Gentechnik in der Landwirtschaft bereits im Jahr 2000 positioniert: es wurde beschlossen, auf landwirtschaftlichen Flächen der Stadt Hannover kein gentechnisch verändertes Saatgut einzusetzen.

Hintergrund:

Pressemitteilungen in der NP und der HAZ zu der rot-grünen Koalitionsvereinbarung das Projekt HannoverGEN in der bestehenden Form nicht fortzuführen.

Silvia Klingenburg

Schulpolitische Sprecherin Bündnis 90 / Die Grünen

Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover