Grüne: Schulen und integrative Kindertagesstätten sollen Netzwerke zur Zusammenarbeit in den Stadtteilen schaffen

  • Veröffentlicht am: 16. Dezember 2010 - 11:25

Kramarek: Auch die Schulen in der List sollen sich öffnen für Kinder mit Handicap

In der List gibt es mit der Villa Kunterbunt und dem Hort in der Waldstraße Kinderbetreuungseinrichtungen, die Kinder mit und ohne Behinderung wohnortnah und gemeinsam betreuen.

"Die Schulen Vorort sind aufgefordert, aktuell darauf zu reagieren und sich im Einzelfall mindestens um eine Integration in die Schule zu bemühen, damit würden sie wenigstens die zurzeit noch gültigen Regelungen im Schulgesetz zur Integration von SchülerInnen mit Handicap nutzen," sagt Regine Kramarek, schulpolitische Sprecherin der Grünen im Rat der Stadt Hannover.

 

Es wäre der Villa Kunterbunt und dem Hort in der Waldstraße gelungen, über den Weg der Integration von Kindern mit Behinderung eine inklusive Kinderbetreuung zu entwickeln. Damit könnten selbstverständlich auch die Schulen beginnen und durch erweiterte Kooperationen die Erfahrungen der Kitas und Horte in diesem Bereich nutzen.

"Die Forderung nach einer "Inklusiven Schule" durch in der UN - Behindertenkonvention wird umgesetzt werden müssen - da können weder die Schulen noch die Schulträger ausweichen. Letztlich stehen vor allem die Schulen gut da, die bereits mit bestehenden inklusiven Einrichtungen kooperieren und für Kinder mit Handicap Schulplätze anbieten, " sagt Regine Kramarek, schulpolitische Sprecherin der Grünen im Rat der Stadt Hannover.

 

Bis heute verzögere die Landesregierung für Schulen und deren Träger das Startsignal für "Eine Schule für Alle", indem entsprechende Beschlüsse zu Änderungen im Schulgesetz im Landtag hinausgezögert, und somit die Schaffung von Rahmenbedingungen zur inklusiven Beschulung blockiert würden.

Keine Schule und kein Schulträger könne es sich leisten, trotz dieser Tatsache dem "Wunschtraum" nach den "Fix - und Fertig - Rahmenbedingungen" nachzuhängen. Die Stadt Hannover hätte deshalb gemeinsam mit der Region begonnen, ein geeignetes Konzept für die schrittweise Umsetzung von inklusiven Schulen in Hannover zu entwickeln.

 

"Das Ziel ist doch, die maßgeschneiderten Konzepte, die die Schulleitung in der List lieber noch in den Förderschulen sieht, in die Grundschulen zu holen. Das sind Bildungsressourcen für die Schulen, die allen Schülerinnen zugute kommen können. Umgesetzt wird so etwas schon in dem "Regionalen Integrationskonzept Hannover Nordwest", in dem Förder- und Grundschulen miteinander kooperieren. In der List wäre ein "Netzwerk der inklusiven Bildungs- und Betreuungseinrichtungen im Stadtteil" denkbar. Dazu müssen sich jetzt vor allem die Schulen öffnen, " sagt Kramarek.

 

Hintergrund:

Am 9. Dezember wurde im Stadt - Anzeiger Ost in dem Artikel "Schulen sind nicht inklusive" darüber berichtet, dass es zwar einen "inklusiven" Kindergarten, die Villa Kunterbunt und einen "inklusiven" Hort in der Waldstraße gibt, dass aber die Grundschulen in der List keine Chance sehen, Kindern mit Behinderung aufzunehmen, mit der Begründung, dass die Rahmenbedingungen für die Schulen nicht gut genug wären.