Grüne sind verärgert über unsolidarische Haltung

  • Veröffentlicht am: 20. Juli 2012 - 13:43

Wagemann: „Das niedersächsische Innenministerium darf sich bei der Finanzierung der Fanprojekte nicht aus der Verantwortung stehlen!“

Innenminister Schünemann hat im Rahmen einer Debatte im Landtag geäußert, dass das Land Niedersachsen und die niedersächsischen Kommunen 2/3 der Kosten für die bei den Kommunen oder freien Trägern angesiedelten Fanprojekte übernimmt. Dagegen werden die von den Fußballvereinen beschäftigten Fanbeauftragten über die Vereine direkt finanziert.

 

 

 

„Was aber Herr Schünemann verschweigt, ist, dass das Land sich schon lange aus der vereinbarten Drittelfinanzierung zurückgezogen hat“, sagt Ingrid Wagemann, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion. „Seit Jahren zahlt das Land ca. 20.000 € weniger für das hannoversche Fanprojekt. Damit die Arbeit des Fanprojektes überhaupt weiter geführt werden konnte, ist dem Umstand zu verdanken, dass die Stadt Hannover diesen Anteil übernommen hat“, so Wagemann.

 

 

 

Das Fanprojekt ist eine sozialpädagogische Einrichtung mit sportlichen, kulturellen und bildungsorientierten Angeboten. Rassismus, Gewalt und Sucht werden in verschiedenen Zusammenhängen thematisiert. Die Kooperation mit anderen kommunalen, sportverbandlichen und freien Trägern als auch den von den Fußballvereinen beschäftigten Fanbeauftragten wie auch den Sicherheitsbehörden führte zu einer engen, vertrauensvollen Verzahnung im Sinne der Zielgruppen.

 

 

 

„Diese gut funktionierende pädagogische und präventive Arbeit gilt es zu erhalten und ist von allen Akteuren mit den beschlossenen finanziellen Mitteln auszustatten“, sagt Wagemann. „Das heißt, dass das Land Niedersachsen endlich seinen vereinbarten Anteil bezahlen muss.“

 

 

 

Hintergrund:

 

 

 

Am 18.07.2012 gab es im Landtag eine Debatte zum Thema gewaltbereite Fußballfans. Dabei wurde auch die wichtige Arbeit der Fanprojekte hervorgehoben.

 

 

 

Mit der Unterschrift unter dem „Nationalen Konzept für Sport und Sicherheit“ (1992) hat die Innenministerkonferenz der Drittmittel-Finanzierung zugestimmt.

 

Als Hannover 96 in die Regionalliga abgestiegen war, hat das Land Niedersachsen seine Zahlungen für das Fanprojekt folgerichtig reduziert, jedoch nach der Rückkehr des Vereins in die Bundesliga nicht wieder erhöht. Damit die Finanzierung trotzdem gesichert ist und auch die Deutsche Fußball Liga ihren Drittelanteil nicht reduziert, kompensiert die Landeshauptstadt Hannover die fehlenden Landesmittel und zahlt somit die Differenz.