Grüne: Sozialarbeiter in der Grundschule in den Hägewiesen muss bleiben!

  • Veröffentlicht am: 9. Februar 2010 - 11:22

Der hannoversche Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler und Regine Kramarek, schulpolitische Sprecherin der Grünen im Rat der Stadt Hannover machen sich für einen Verbleib des Sozialarbeiters Christian Kerber an der Grundschule in den Hägewiesen stark.

In einem offenen Brief an die niedersächsische Kultusministerin fordern die beiden Grünen von der geplanten Versetzung des Sozialarbeiters abzusehen, da dies an der Schule fatale Folgen hinsichtlich der Schulkinderbetreuung hätte.

"Nach unserem Verständnis erfüllt die Schule mindestens die Kriterien einer Schule im sozialen Brennpunkt, daher ist der hier betriebene Vorstoß des Ministeriums umso widersprüchlicher, da Frau Ministerin Heister-Neumann gerade das Unterstützungsprogramm für Grundschulen in sozialen Brennpunkten angekündigt hat", kritisiert die grüne Ratspolitikerin.

 

"Der Stadtteil Sahlkamp-Mitte, in welchem die Grundschule Hägewiesen sich befindet, ist aufgrund sozialstruktureller Problemlagen vom Land Niedersachsen in das Städtebauprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen wurden. Dadurch wird doch schon der besondere Bedarf an Schulsozialarbeit für die Grundschule an den Hägewiesen deutlich", betont Kramarek.

 

Die geplante Versetzung des Sozialarbeiters wird damit begründet dass die Schule keinen Sozialarbeiter bräuchte, weil sie keine Ganztagsschule wäre. Diese Begründung ist für die Grünen nicht nachvollziehbar.

 

Die anhaltenden Proteste von Eltern, LehrerInnen und BürgerInnen des Stadtteils verdeutlichten, wie unverzichtbar die Arbeit des Sozialarbeiters an der Grundschule Hägewiesen ist. Dieser sei nicht nur zu einer verlässlichen Vertrauensperson geworden, sondern trage in der Schule mit 70 bis 80 Prozent Familien mit Migrationsgeschichte auch unmittelbar zur Integration dieser Familien im Stadtteil bei.

 

"Der Abzug des Sozialarbeiters von der Schule in einem sozialen Brennpunktgebiet in Hannover ist symptomatisch für die kurzsichtige Schulpolitik der Landesregierung. Hier wird mit Hilfe einer fadenscheinigen Argumentationsgrundlage wieder einmal an der falschen Stelle gespart. Ministerin Heister-Neumann versucht mit ihrem neuen und völlig unzureichenden "Unterstützungsprogramm für Grundschulen" nach außen auch noch den Schein zu erwecken, sie interessiere sich für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien. Diese Widersprüchlichkeit ist unerträglich und die Folgen dieser verfehlten Politik der Landesregierung für die Betroffenen in ihrem Ausmaß kaum abschätzbar," so der hannoversche grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler.

 

 

Im Anhang: Offener Brief an Ministerin Heister-Neumann

 

 

Sven-Christian Kindler, MdB

Bündnis 90 / Die Grünen

 

 

Regine Kramarek

Schulpolitische Sprecherin

Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Stadt Hannover