Allerheiligen: Hannover braucht eine Photovoltaikoffensive

  • Veröffentlicht am: 6. Februar 2023 - 13:32

gruene_h_jens-allerheiligen_brauers-0231-bearbeitet.jpg

Jens Allerheiligen, Sprecher für Energiepolitik / Foto: Sven Brauers

Photovoltaikoffensive

„Um bis 2035 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, wird im städtischen Klimaschutzsofortprogramm ein Ausbau der Photovoltaik in Hannover bis 2035 um 800 MWpeak empfohlen. Bisher wurden allerdings mit ca. 4,5 MWpeak Leistung im Jahr 2021 deutlich zu wenig Anlagen installiert“, erklärt Jens Allerheiligen, Sprecher für Energiepolitik der Grünen Ratsfraktion.

 

„Zur Bewältigung der Klimakrise und der Energiekrise ist daher ein deutlich beschleunigter Ausbau der Solarenergie auf allen geeigneten Dächern Hannovers dringend erforderlich, bei dem neben der Landeshauptstadt Hannover auch die kommunalen Beteiligungen der Stadt und der Region Hannovers vorangehen sollen“, betont der grüne Energiepolitiker.

 

Dazu soll die Verwaltung gemeinsam mit der Wirtschaftsfördergesellschaft hannoverimpuls prüfen, wie Hersteller*innen von Photovoltaikmodulen in Hannover angesiedelt werden können. „Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage und der guten Ausbildung qualifizierten Personals an der Leibniz-Universität Hannover sowie der Hochschule Hannover wäre die Landeshauptstadt ein guter Produktionsstandort für Photovoltaikmodule.“

 

Außerdem soll die Verwaltung gemeinsam mit der Region darauf hinwirken, dass die kommunalen Unternehmen von Stadt und Region geeignete Dachflächen und versiegelte Freiflächen (z.B. Parkplätze und Straßenbahndepots) zur Bebauung mit Photovoltaikanlagen und zur gleichzeitigen Begrünung nutzen oder Dritten (z.B. Enercity) für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen, um so die Klimaschutzziele und sozialen Ziele (z.B. günstiger Mieter*innenstrom) der Landeshauptstadt Hannover zu erreichen.

 

Allerheiligen weiter: „Beispielsweise beim Flughafen Hannover-Langenhagen und bei der ÜSTRA wäre der Betrieb von Photovoltaikanlagen durch den hundertprozentigen Eigenverbrauch besonders wirtschaftlich. Hanova Wohnen und die Zusatzversorgungskasse der Stadt Hannover könnten den auf ihren Wohngebäuden produzierten Solarstrom im Rahmen eines Mieter*innenstrommodells günstig abgeben. Geringe Erzeugungskosten, entfallende EEG-Umlage und eingesparte Netzentgelte würden die stark gestiegenen Energiepreise der Mieter*innen dämpfen. Und die zusätzliche Begrünung von Solar-Dachflächen ermöglicht durch geringere Temperaturen eine Effizienzsteigerung der Photovoltaikmodule von 2-4 %. Außerdem ergibt sich durch die Begrünung eine Verbesserung des Mikroklimas, sie schützt die Bewohner*innen vor Hitze und fördert die Artenvielfalt bei Insekten.“

 

Hintergrund:

In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen wird am Montag, den 06.02.23 ein Antrag der Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD im Rat der Landeshauptstadt zur Photovoltaikoffensive für die Landeshauptstadt Hannover eingebracht. (Drucksache Nr. 0113/2023, hier verlinkt)