Klingenburg-Pülm: Pädagogik bestimmt Architektur: Neubau der IGS Büssingweg

  • Veröffentlicht am: 27. Oktober 2020 - 11:01

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Silvia Klingenburg
Silvia Klingenburg-Pülm, Foto: Sven Brauers

Im morgigen Schul- und Bildungsausschuss wird nach einer mehrjährigen Planungs- und Beteiligungsphase die Drucksache zum Neubau der IGS Büssingweg in Vahrenwald vorgelegt. An der Melanchthonstraße soll bis 2025 ein dreigeschossiger Neubau für die IGS mit ihren über 1.200 Schüler*innen entstehen. Das barrierefreie Gebäude wurde auf der Basis des pädagogischen Konzepts der Schule geplant. Zudem erhält es eine zeitgemäße WLAN-Ausstattung sowie eine Photovoltaikanlage und Begrünung auf dem Flachdach.

Dazu erklärt Silvia Klingenburg-Pülm, Sprecherin für Schul- und Bildungspolitik der Grünen Ratsfraktion: „Seit Jahren setze ich mich für einen umfassenden und bedarfsgerechten Neubau der der IGS Büssingweg ein. Umso mehr freue ich mich, dass die Verwaltung nun eine Drucksache mit umfangreichen Maßnahmen vorlegt, statt einzelne Teile des Gebäudes zu sanieren. Hier bestimmt das pädagogische Konzept der Schule die Architektur ihres Gebäudes.

Schulleitung, Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern und Institutionen aus dem Stadtteil wurden bereits früh in die Planung mit einbezogen, mehrere Exkursionen öffneten den Blick für neue Möglichkeiten und zukunftsfähige Schulkonzepte. Das engagierte Kollegium kann in den neuen Räumen nun seine innovative und erfolgreiche pädagogische Arbeit fortsetzen und ausbauen.

Die Baupläne sehen zum Beispiel Lernhäuser statt herkömmliche Klassentrakte vor. Flexible Flächen und Räume können nach Bedarf gestaltet und genutzt werden, Selbststudium und Gruppenarbeit sind im einfachen Wechsel möglich. So können Schüler*innen jahrgangs- oder fachübergreifend gemeinsam lernen. Individuell entwickelte Möbel wurden mit den Lehrer*innen und Schüler*innen abgestimmt. Sie ermöglichen unterschiedliche Lernsituationen und unterstützen somit den Tagesablauf sowie die Arbeitsprozesse.

Die IGS Büssingweg ist vielfältig engagiert, um den Schüler*innen das Gärtnern und den Naturschutz näher zu bringen. Ein Schulgarten wird mit unterfahrbaren Hochbeeten und einer unterfahrbaren Bank-Tisch-Kombination ausgestattet, um auch Kindern mit mobilen Einschränkungen Gartenerlebnisse zu ermöglichen. Terrassen, Balkone und fließende Übergänge im Erdgeschoss begünstigen einen einfachen Wechsel zwischen dem Innen- und Außenbereich und schaffen „grüne Klassenzimmer“. Die Schüler*innen können so deutlich mehr Naturnähe erleben als im klassischen Biologieunterricht.

Auch in den Bereichen Barrierefreiheit und Inklusion kann das neue Gebäude punkten: Bisher wurde vornehmlich an bewegungseingeschränkte Menschen gedacht, beim Neubau der IGS Büssingweg rücken zudem Personen mit Behinderungen in den Bereichen Sehen und Hören in den Fokus. Technische Einrichtungen (wie Hörinduktionshörschleifen), Oberflächen und Orientierungssysteme werden ein inklusives Umfeld schaffen. Sämtliche Unterrichtsräume und angrenzende Lernlandschaften werden so ausgestattet, dass sensorisch und motorisch eingeschränkte Menschen inklusiv unterrichten bzw. unterrichtet werden können.

Das Konzept zum Neubau der IGS Büssingweg ist vorbildlich und zukunftsorientiert. Denn nur, wenn Schulgebäude architektonisch nach den Bedürfnissen der gesamten Schulgemeinschaft geplant werden, kann eine neue Schul- und Lernkultur entstehen.“

 

Hintergrund: Die Beschlussdrucksache „IGS Büssingweg, Neubau einer 5-zügigen Schule mit einer 3+1-Feld-Sporthalle“ (Nr. 2073/2020) steht auf der Tagesordnung des Schul- und Bildungsausschusses vom 28.10.2020, Beginn um 16:00 Uhr. Der Ausschuss findet im Ratssaal des Neuen Rathauses statt.