Grüne OB Kandidatin zum Gebäude-Poker in Linden

  • Veröffentlicht am: 21. Oktober 2005 - 13:47

Wagemann hält Lindener Kulturhaus für ein attraktives Angebot: "Das Ihmezentrum ist ökonomisch und stadtplanerisch ein guter Standord dafür."

Die grüne OB-Kandidatin Ingrid Wagemann ist sich sicher, dass ein Lindener Kulturrathaus für Akteure in der Kulturarbeit und auch für Lindener Nutzerinnen und Nutzer ausgesprochen attraktiv ist. Sie fragt sich jedoch, wie es gelingen soll, aus einer geplanten Haushaltseinsparung (durch Zusammenlegung zweier Büchereien jährliche Mitteleinsparung 240.000 []) am Ende Millionenmittel für eine Sanierung auszugeben?

"Das wäre aus meiner Sicht eine besondere Leistung," sagt Wagemann und gibt zu Bedenken, "dass auch bei einer sog. Billigvariante, bei der die Sanierungsmittel z.B. von 5 Millionen [] auf die Hälfte reduziert werden, immer noch Millionen im Spiel sind. Ich bin gespannt, woher dieses Geld für ein Lindener Kulturrathaus kommen soll!"

Die grüne OB-Kandidatin geht nicht davon aus, das jemand ernsthaft vorschlägt, die dringend notwendigen Sanierungen von Kindertagesstätten und Schulen für ein Kulturrathaus hinten an zu stellen.

Spricht nicht unter ökonomischen Gesichtspunkten alles für das Ihme-Zentrum, in dem Herr Engel für kulturelle Einrichtungen der Stadt Vorzugskonditionen anbieten will?

Ingrid Wagemann meint. "Es lohnt sich nicht nur aus ökonomischer Sicht, mehr als nur einen Gedanken an das Ihme-Zentrum zu verschwenden. Ich finde, wir sollten die Lindener nicht mit dem Verweis auf ein gruseliges Ihme-Zentrum verschrecken, sondern in eine Diskussion um gute Konzepte für ein anderes Ihme-Zentrum mit einer Kulturmeile eintreten. Da gibt es neben dem Betreiber und EigentümerInnen auch Ideengeber und Kulturtreibende, die sich bereits jetzt engagieren."

Auch unter stadtplanerischen Gesichtspunkten spricht laut Wagemann alles dafür, sich mit dem Ihme-Zentrum zu beschäftigen:

"Es kann nicht Aufgabe von Stadtpolitik sein, belebte und attraktive Standorte mit viel Geld noch belebter und attraktiver gestalten zu wollen. Aufgabe von Stadtpolitik muss sein, sich mit Standorten zu beschäftigen, die schwierig sind und gleichwohl Chancen bieten. Wenn man ein Ihme-Zentrum nicht einfach wegzaubern kann, dann gibt es keine Alternative zu einer Belebung. Und dafür braucht es mehr als Amtsstuben, dafür braucht es ein engagiertes Konzept."

Eine Diskussionsveranstaltung unter dem Motto []Wagemann will`s wissen[] ist für den November in Planung [] natürlich im Ihme-Zentrum.