Hohe Spitze kommt!

Grüne begrüßen Entscheidung für Erhöhung des Marktkirchenturms. Dette: "Die Stadtbaurätin sollte ihre Bedenken aufgeben, zumal gewünschter Zustand von 1400 nach 600 Jahren nun umgesetzt wird!"

"Toll, dass sich die Evangelische Kirche durchgerungen hat, den Marktkirchenturm nach den ursprünglichen Plänen aus dem 14. Jahrhundert zu vollenden!", sagt der bauhistorisch interessierte Michael Dette, baupolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. Es soll nun die Spitze derart erhöht werden, wie es die Architekten im Mittelalter bereits geplant hatten.

Bei der Fertigstellung der Marktkirche um 1400 hatte die Kirche zwar einen stabilen Turmschaft, der einen hohen Turm hätte tragen können. Gebaut wurde damals aber lediglich ein Notabschluss in Form eines Kreuzdaches mit niedrigem Turm. "Vielleicht aus Geldmangel, die Gründe für den kleineren Turm sind nicht genau bekannt!", so Dette. "Bekannt ist zumindest, dass es nach Vorbildern in Lübeck, Lüneburg und Hamburg ursprünglich ein hoher Turm hatte werden sollen, ein so genannter hoher Spitzhelm!", sagt Dette.

Die Baudezernentin hegt noch denkmalpflegerische Zweifel. "Sie soll ihre Bedenken aufgeben, schließlich wird nun lediglich das nachgeholt, was schon seit 600 Jahren hätte sein sollen!", fordert Dette. Schließlich habe sich auch das Dezernat für Denkmalpflege bei der Landeskirche eindeutig für die Erhöhung der Turmspitze nach den Plänen aus dem Mittelalter ausgesprochen.

Hintergrund:

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover hat sich trotz rückläufiger Gemeindemitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen für die Erhöhung der Turmspitze entschieden. Die Finanzierung erfolgt über Erlöse aus Grundstücksverkäufen. Die Turmerhöhung soll laut Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann als Symbol für die Wichtigkeit der Kirche in unserer Gesellschaft verstanden werden.

Im Zweiten Weltkrieg war der Turm vollständig ausgebrannt. Beim Wiederaufbau in den Jahren 1946 bis 1952 wurde der vorherige Zustand wiederhergestellt.

Vorsicht 1. April!!!