GRÜNE: Es reicht!

  • Veröffentlicht am: 28. Juli 2008 - 13:03

Lange und Wagemann: "Niemand darf auf Grund seiner Herkunft oder seiner Hautfarbe diskriminiert werden!"

Die grünen Ratspolitikerinnen Ingrid Lange und Ingrid Wagemann haben die Nase voll: "Es ist unerträglich, immer wieder Meldungen aus der Disco-Szene auf den Tisch zu bekommen, in denen eindeutig gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen wird. Wir brauchen endlich eine Handhabe dagegen! Die Disco-Betreiber gehören mit ihren Betrieben zum Nachtleben der Stadt und damit auch zur hannoverschen Musik- und Kulturszene. Sie haben wie alle Akteure in der Kommune damit auch eine gesellschaftliche Verantwortung, die sie seit Jahren ignorieren und der Stadt Hannover mit dieser Haltung nicht nur einen Imageschaden zufügen, sondern es auch an Haltung fehlen lassen."

Die Ratspolitikerinnen sind sich auch darin einig, dass Hannover wirkungsvollere Maßnahmen braucht, um wirklich etwas zu verändern. So möchten sie prüfen lassen, ob die Stadt selber die betreffenden Disco-Betreiber verklagen kann oder ob Disco-Besucher gebeten werden können, hier regelmäßig in der Szene die Probe aufs Exempel zu machen und dann auch mit Hilfe der Stadt den Klageweg zu beschreiten. Die Disco-Betreiber müssen sich nach Einschätzung der Politikerinnen auch fragen lassen, warum es bei anderen Veranstaltern keine derartigen Meldungen gibt und auch keine Meldungen über bösartige Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen verschiedener Ethnien.

Ingrid Wagemann verwundert es nicht, das Jugendliche, denen der Eintritt in einer Disco verweigert wurde, kaum den Weg ins Rathaus finden, obwohl dort gerade für diesen Zweck seit vielen Jahren in der Antidiskriminierungsstelle gute Arbeit gemacht werden könnte. Da ist Verwaltung, für viele fremd und unverständlich - da sind Öffnungszeiten, die nicht passen - da gibt es Scheu, sich wichtig genug zu nehmen.

"Vielleicht müssen wir da arbeiten, wo die Jugendlichen sind, vielleicht müssen wir für eine begrenzte Zeit zum Beispiel an Freitag Abenden die Verwaltung an den Raschplatz Pavillon verlegen, um dort direkt und vor Ort für Jugendliche ansprechbar zu sein und sie über ihre Rechte informieren zu können. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir neue, kreative Wege gehen", sagt Wagemann.

Ingrid Lange weiter: "Ich bin froh, dass der Migrationsausschuss zeitnah in die konkrete Arbeit einsteigen wird, um hier deutliche Maßnahmen zu entwickeln. Solche Artikel wie in den letzten Tagen gehören nicht in hannoversche Tageszeitungen."

Hintergrund:

Immer wieder verweigern Disco-Türsteher in Hannover Jugendlichen den Eintritt. Dies ist ein Verstoß gegen das seit August 2006 geltende Gleichbehandlungsgesetzt.