Gast: Flughafen und Messe müssen durch eine zukunftsorientierte Sanierung gesichert sein

  • Veröffentlicht am: 26. November 2020 - 17:03

Flughafen Hannover und Messe AG - Der Fortbestand und eine zukunftsorientierte Sanierung müssen gesichert sein

 

In seiner vorangegangenen Sitzung hat der Präsidialausschuss der Deutschen Messe AG aufgrund der drastischen Umsatzeinbußen die Übernahme einer Bürgschaft seitens des Landes Niedersachsen sowie der Landeshauptstadt Hannover beschlossen, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Die Bürgschaft soll hälftig zwischen Stadt und Land aufgeteilt werden. Für den Zeitraum der Rückzahlung muss ein Sanierungsplan aufgestellt werden.

Hierzu schlägt Norbert Gast, Sprecher für Finanzpolitik der Grünen Ratsfraktion, folgende Punkte vor:

„Die Deutsche Messe AG ist von hoher Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Hannover und für das Umland. Durch eine Bürgschaft werden der Fortbestand sowie eine zukunftsorientierte Sanierung ermöglicht. Ein Personalabbau scheint dabei leider nicht abwendbar zu sein. Wir fordern aber eindringlich, dass dieser unter Einbeziehung der verschiedenen Interessengruppen und sozialverträglich umgesetzt wird!

Das Thema Digitalisierung steht bereits auf der Agenda der Messe. Wichtig wäre es aus unserer Sicht zudem, das Thema grüne Wirtschaft (Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz) stärker zu besetzen. Dies gilt sowohl bei der thematischen Ausrichtung als auch bei der Nutzung der eigenen Flächen.

Im Zuge der Transformation der Deutschen Messe AG können wir uns kurzfristige und dauerhafte Nutzungen von Messeflächen für kommunale Aufgaben gut vorstellen. Die Messe AG muss näher an die Stadt Hannover heranrücken, beispielsweise durch ein Vorkaufsrecht für Flächen der Messe AG. Zwischenzeitlich leerstehende Hallen und Flächen können beispielsweise für Sportvereine und Kulturveranstaltungen zur Verfügung gestellt werden.

Generell muss eine höhere Auslastung anvisiert werden, da auch Leerstand Kosten verursacht. Zudem muss der Bereich der erneuerbaren Energien mitbedacht werden, die großflächigen Dächer bieten sich bestens für Photovoltaikanlagen an. Werden Hallen neu konzipiert, sollten diese für eine agile und flexible Nutzung geplant werden.“

 

„Auch die Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH benötig aufgrund der finanziellen Verluste durch die Coronakrise Unterstützung durch die Landeshauptstadt Hannover. Im Zuge der aktuellen Gespräche sollten hierbei zukunftsorientierte Impulse gesetzt werden.

Der Flughafen Hannover fördert den Wirtschaftsstandort Hannover und schafft wichtige Arbeitsplätze für Menschen in der Stadt und Region. Als Flugverkehrsknotenpunkt sorgt er für die nötige Infrastruktur einer Messe- und Touristikstadt sowie die Anbindung Hannovers an den Frachtverkehr.

Aus Klima- und Lärmschutzgründen wäre eine Einschränkung der Kurzstrecken- und Nachtflüge wünschenswert. Diese bilden aber aus wirtschaftlicher Sicht einen wichtigen Baustein des Flughafenangebots. Daher schlagen wir vor, die Preise für diese Angebote anzuheben und über die folgenden wirtschaftlichen Faktoren die Frequenz zu regeln.

Wie bei der Messe AG gilt auch hier der Grundsatz, dass sich Klimaschutz und die Sicherung von Arbeitsplätzen nicht ausschließen, sondern mit einem sinnvollen Konzept gegenseitig befördern“, so Norbert Gast.

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