Grüne: Das nachträgliche Beklagen und die nachträgliche Empörung über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche reicht lange nicht mehr aus!

  • Veröffentlicht am: 5. Februar 2010 - 12:21

Wagemann: "Die Kirche hat es nötig, intensive Präventionsarbeit sowie eine Aufarbeitung der Vergangenheit zu betreiben!"

Die katholische Kirche muss offensiv die Frage beantworten: Wie sieht ihre Präventions- und Aufklärungsarbeit aus, um für die Zukunft Kindermissbrauch zu vermeiden.

"Wieweit betreibt die katholische Kirche überhaupt aktiv eine Aufarbeitung der Vergangenheit, statt darauf zu warten, dass Opfer nach vielen Jahren den Mut aufbringen, selbst aktiv zu werden. Heute gehen die Täter im Dienste der Kirche wegen der Verjährungsfristen häufig straffrei aus, während es der Arbeitgeber katholische Kirche offensichtlich vermeidet, sich mit seiner eigenen Verantwortung auseinander zu setzen und die Rahmenbedingungen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu verändern, um gegen die Strukturen der Tabuisierung, der Verheimlichung, des ´unter den Tisch kehrens´ eine andere Pädagogik zu setzen!", sagt Ingrid Wagemann, Jugendpolitikerin und Fraktionsvorstand der Grünen im hannoverschen Rathaus, die sich an ihre eigene Jugend erinnert fühlt und über die Haltung der Kirche heute wie damals erschrocken ist.

"In Hannover wird die Liste der Institutionen und Einrichtungen, die zum Schutz des Kindes miteinander kooperieren, immer länger: Jugendämter, Ärzte, Krankenhäuser etc. arbeiten eng zusammen im Interesse des Kindeswohles und im Kampf gegen Missbrauch und Grenzverletzung von Kindern. Wie sieht in diesem Bereich die Beteiligung von katholischen Kircheneinrichtungen aus?", fragt Ingrid Wagemann und fordert die Verantwortlichen auf, sich weniger über die eigenen Mitarbeiter zu empören und zu klagen, sondern Kolleginnen und Kollegen im katholischen Dienst eine adäquate Perspektive für eine Kinder- und Jugendarbeit zu geben: sich inhaltlich zu beteiligen und präventiv zu engagieren.

Hintergrund:

Medienberichte zum Thema "Kindermissbrauch durch katholische Jesuitenpriester".