Gardemin: Redebeitrag Daniel Gardemin: Das Rückgrat der Kulturhauptstadt nicht kaputtsparen

  • Veröffentlicht am: 12. Juni 2019 - 16:06

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Daniel Gardemin
Daniel Gardemin, Foto: Sven Brauers, © Grüne Hannover

Mit der heute beschlossenen Drucksache zum Kulturhauptstadtbudget liegt der finanzielle Rahmen der Kulturhauptstadt vor.

Im Vorfeld gab es großen Protest der Kulturschaffenden.

Zur heutigen gemeinsamen Sitzung des Kultur- und Finanzausschusses erklärt Daniel Gardemin, kulturpolitischer Sprecher:

"Hannover geht mit 18 Millionen Euro Eigenbeitrag ins Rennen. Das Geld ist nicht nur kulturell sondern auch aus kommunalökonomischer Sicht hervorragend angelegt. In Essen kamen über zwei Millionen Besucher*innen im Kulturhauptstadtjahr. Allein die Eintrittsgelder im Kulturhauptstadtjahr werden die Summe wieder einspielen.

Inzwischen hat allerdings die direkte Konkurrenz mit Dresden 26 Millionen Millionen zugesagt, Nürnberg will 40 Millionen an den Start bringen. Wir stehen gegenüber der Kulturhauptstadtjury hoffentlich nicht zu bescheiden da. Beschlossen wurde heute auch das Kulturbudget. Hier soll das Kulturbudget für sieben Jahre mit 1,5% unterhalb der Inflationsrate gedeckelt und gleichzeitig noch alle Maßnahmen des Kulturentwicklungsplans mit abgedeckt werden. Das ist nun wirklich sehr bescheiden und lässt Weitblick vermissen. Es ist wie mit dem Hauptstadtjahresbudget. Wenn ich mit kleiner Münze hineingehe, komme ich auch klein wieder heraus.

Wir haben doch den Beschluss zur Kulturhauptstadt mit sehr großer Mehrheit gefasst. Jetzt will der Kämmerer ausgerechnet das Kulturbudget ausbremsen. Wenn wir überall klein klein denken, verprellen wir auch die Akteur*innen der Kulturhauptstadt. Und das sind die Kulturschaffenden, das Rückgrat der Kulturhauptstadt. Enttäuscht bin ich auch von den Fraktionen, die unseren Änderungsantrag nicht mitgehen wollen.

Die Selbstbeschränkung der Verwaltung gilt selbstverständlich nicht für uns. Wir werden uns vorbehalten einen Antrag zum Haushalt zu stellen.

Auch wenn es heute sehr bescheiden ausgegangen ist, bei nächster Gelegenheit werden wir uns wieder für eine angemessene Finanzierung der Kultur einsetzen."