Namensgebung Mehrkampfanlage hat klare Vorgaben!

  • Veröffentlicht am: 6. Dezember 2007 - 10:57

Bindert: "Aktion des Stadtsportbundes hat den Geruch des Populismus."

Die Ratsgremien haben 2003 einstimmig beschlossen, die Mehrkampfanlage nach einer "bedeutenden Leichtathletin aus Hannover oder dem Umland" zu benennen. "Dieser Beschluss gilt. Einen Frauennamen für eine Sportstätte zu wählen war eine bewusste und gewollte Entscheidung", sagt Mark Bindert, sportpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen. Damit sollen die Leistungen von Frauen im Sport gewürdigt werden.

Es gibt nicht nur diesen Ratsbeschluss, sondern im Stadtbezirksrat Mitte wurde 2004 ein konkreter Vorschlag ebenfalls einstimmig verabschiedet: "Luise-Finke-Stadion".

"Wir sehen überhaupt keine Veranlassung, von diesen Entscheidungen abzurücken", betont Bindert nachdrücklich. Solange auf Basis der gefassten Beschlüsse keine Mehrheit zu erreichen ist, soll aus Sicht der Grünen auf eine Namensgebung verzichtet werden, damit weitere Beschädigungen anerkannter Personen vermieden werden.

Umso ärgerlicher ist das heutige Vorgehen des Stadtsportbundes mit Frau Girschikofsky. Mit dem populistischen Versuch einer vorweggenommenen Namensgebung werden politische Beschlüsse ignoriert. Und ganz nebenbei: Die Mehrkampfanlage befindet sich in städtischer Hand, für die Namensgebung sind die Ratsgremien zuständig, nicht der Stadtsportbund.

 

Mark Bindert, sportpolitischer Sprecher

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ratsfraktion Hannover

 

 

 

 

Hintergrundinformationen zu Luise Finke:

Luise Finke wurde 1917 in Elbing (Ostpreußen) geboren und wuchs in Jena auf. Sie war in der Leichtathletik aktiv (Hoch- und Weitsprung im Hochschulsport) bis sie sich dem Orientierungslauf widmete. Als Vereinssportlerin war sie in Hannover tätig, wo sie 2002 verstarb.