GRÜNE gegen Abriss des Plenarsaals

Dette: "Entscheidung für Abriss war keine Sternstunde des Niedersächsischen Landtags!"

"Ich bedaure sehr, dass die Landtagsabgeordneten sich so leichtfertig über den Denkmalschutz und die politisch-historische Bedeutung des Plenarsaals von Oesterlen hinweg gesetzt haben. Es zeugt von Geschichtslosigkeit, das erste Parlamentsgebäude Niedersachsens abreißen zu wollen", sagt Michael Dette, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und baupolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion. "Der von der Mehrheit der Landtagsabgeordneten favorisierte erste Preis des Wettbewerbs überzeugt städtebaulich überhaupt nicht. Er folgt nur modischen Trends und zerstört das Ensemble mit dem klassizistischen Lavesbau. Durch eine nutzlose Schneise wird der Portikus aus der Mitte des Landtages gerissen", kritisiert Dette.

Dette: "Ebenso wie die Grüne Landtagsfraktion gehen wir allerdings davon aus, dass die Entscheidung langwierige juristische Auseinandersetzungen unter anderem mit den Preisträgern des Wettbewerbs von 2002 sowie der Oesterlen-Witwe nach sich ziehen kann. Auch andere Klagen sind nicht ausgeschlossen. Das letzte Wort in der Auseinandersetzung um den Plenarsaal von Dieter Oesterlen ist daher noch nicht gesprochen."

Hintergrund:

Der niedersächsische Landtag hat sich gestern (Dienstag 16.02.2010) mit 91 zu 61 Stimmen für den Abriss des bisherigen Plenarsaals von Dieter Oesterlen und einen Neubau nach dem Entwurf des Kölner Architekturbüros Yi ausgesprochen.