Baustein für Green New Deal - Lokales Knowhow für E-Fahrzeuge nutzen

  • Veröffentlicht am: 27. August 2009 - 11:20

Grüne: Jobs in Hannover durch clean tech für zukunftsfähige Fahrzeuge

[

] Putzke: "Als Klimaschutzregion an der Entwicklung umweltfreundlicher Fahrzeuge mitwirken und Arbeitsplatzeffekte nutzen!"

"Die Stadtverwaltung soll ein Konzept für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Hannover im Bereich clean tech für zukunftsfähige PKW und Nutzfahrzeuge entwickeln!", sagt Werner Putzke, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. "Wichtiger Themenbereich ist dabei die Entwicklung und zukünftige Versorgung alternativer Antriebsarten auf Basis erneuerbarer Energien wie Ökostrom und Biogas!", so Putzke.

 

"Ich habe dem Wirtschafts- und Umweltdezernenten Mönninghoff einen entsprechenden Brief geschrieben", so Putzke. Demnach soll die Verwaltung folgende Fragestellungen prüfen, um lokales Knowhow im Zuge zukunftsfähiger Fahrzeuge zu nutzen:

 

Können Firmen in Hannover-Stöcken wie VARTA bzw. Johnson Controls + Conti + VW Nutzfahrzeuge in der Entwicklung der Batterietechnik für Hybrid- und Elektrofahrzeuge kooperieren? (z. B. Optimierung der Lithium-Ionen-Technologie; wichtige Fragestellungen sind die Verbesserung der Speicherfähigkeit und die Minderung der bislang hohen Kosten der Batterien).

Einbeziehung WABCO Hannover zum Themenbereich Rückgewinnung von Bremsenergie bei Nutzfahrzeugen (die Technik ist bekannt bei Schienenfahrzeugen, auch bei ersten PKW wie dem Hybridfahrzeug Toyota Prius).

Einbeziehen Fa. Solvay in Hannover in die Fragestellung Erhöhung Kunststoffanteile in Fahrzeugen, um das Gewicht zu reduzieren.

Einbeziehung hannoverimpuls mit dem Projektzentrum Automotive zwecks interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Automobilherstellern, Zulieferbetrieben und Forschung auch in diesen Fragestellungen.

Die Stadtwerke Hannover sollten eine Strategie entwickeln, wie sie sich für die zukünftige Versorgung von BioGas- und Ökostromfahrzeugen anbieten kann.

Einbindung des Fahrzeugherstellers EcoCraft Automotive aus Wunstorf, der einen ´EcoCarrier´ als Nutzfahrzeug für kleinere Radien entwickelt hat und fertigen lässt (die städtische Beschäftigungsförderung in der Hölderlinstraße testet derzeit den ´EcoCarrier´ für Auslieferungen der Stadtgärtnerei auf Alltagstauglichkeit).

 

"Eine zukünftige Bundesregierung wird sich der absehbaren Entwicklung zur Elektromobilität nicht verschließen können. Stadt und Region Hannover sollten als Klimaschutzregion an dieser Entwicklung aktiv mitwirken und mögliche Arbeitsplatzeffekte nutzen", so Putzke. Für die Grünen ist dies einer der Bausteine zur lokalen Ausgestaltung des Green New Deal.

 

 

Hintergrund:

 

Trotz aller Anstrengungen, die Mobilität über die Ausweitung von Fuß-, Rad- und Öffentlichen Verkehr umweltfreundlich zu gestalten, werden auch in Zukunft PKW und Nutzfahrzeuge zum Alltag gehören. Dabei werden allerdings Benzin- und Dieselmotoren von ölunabhängigen, alternativen Antriebsarten ersetzt. Ein Trend geht in Richtung Hybrid- und Elektromobilität.

 

Elektrofahrzeuge haben mit über 90 % einen wesentlich höheren Wirkungsgrad gegenüber Verbrennungsmotoren (15-35 %). Laut der Agentur für Erneuerbare Energien in Berlin reicht daher schon ein Bruchteil der wachsenden, regenerativ erzeugten Strommenge, um 10 Millionen Elektrofahrzeuge zu 100 % erneuerbar zu betreiben (14 % des gegenwärtig erzeugten Erneuerbare-Energien-Stroms).

Bei Strom aus erneuerbaren Energien sind Elektrofahrzeuge gegenüber Benzin- und Dieselantrieben besonders umweltfreundlich. Die CO2-Bilanz (Fahrbetrieb und Vorkette mit Energieproduktion) fällt mit 5 g pro km deutlich klimafreundlicher aus, bei Diesel- und Benzinmotoren liegt sie bei über 130 g pro km. Elektrofahrzeuge emittieren bei der Fahrt keine Schadstoffe und kaum Lärm.

 

Mit dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität von August 2009 werden zwar 1 Mio Elektrofahrzeuge in Deutschland bis 2020 angestrebt. Allerdings sind jüngst ausgerechnet die öl-abhängigen Autos über die Abwrackprämie mit Milliarden subventioniert worden, ohne klimapolitische Vorgaben zu setzen.

 

Seit 2005 hatte das Forum Clean Moves auf der Hannover Messe über die Entwicklungen energieeffizienter Fortbewegungstechnologien informiert. 2010 greift die Messe alternative/energieeffiziente Antriebstechnologien als Leitthema auf.

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