Eine Marke setzen

  • Veröffentlicht am: 7. Juli 2006 - 10:00

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Michael Dette

Grüne schlagen Markenzeichen ´Hannover Altbaustandard´ vor Dette: "Wir wollen mehr Leute für die energetische Sanierung gewinnen!"

Grüne schlagen Markenzeichen ´Hannover Altbaustandard´ vor

Dette: "Wir wollen mehr Leute für die energetische Sanierung gewinnen!"

"Im Neubaubereich sind wir schon recht weit: Niedrigenergie ist Standard, der Trend geht in Richtung Passivhaus!", sagt Michael Dette, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion, auf der Grünen Veranstaltung ´Hannover Altbaustandard´. Stärker in den Focus gehört der Gebäudebestand und seine energetische Sanierung. Hier bestehen enorme Energieeinsparpotentiale. Mancher Altbau in Hannover könnte mindestens als 20- oder 25 - Liter-Haus bezeichnet werden (gemeint ist der Heizenergiebedarf pro Quadratmeter und Jahr). "Unser Vorschlag ist, ergänzend zu den bisherigen Anstrengungen ein Markenzeichen ´Hannover Altbaustandard´ einzuführen: Als regionales Qualitätsmerkmal, das EigentümerInnen und MieterInnen von Gebäuden einen weiteren Anreiz und eine Orientierung für eine energetische Sanierung bietet!", so Dette.

Ziel wären Energieeinspar-Standards für das sanierte Haus, etwa in einer Spannbreite von mindestens Niedrigenergieniveau, etwa das 7-Liter-Haus, bis zum Passivhaus (1,5-Liter-Haus). "Also hieße unsere Formel: Gerne die Sanierung zum Passivhaus, aber auch mit weniger strengen Vorgaben diejenigen Leute ins Boot holen, die sonst nicht energetisch sanieren würden!", so Dette. Denn das ist besser, als wenn gar nicht saniert wird und es beim 25-l-Haus bleibt.

Dieses regionale Markenzeichen "Hannover Altbaustandard" soll von der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem bestehenden Netzwerk der Klimaschutzregion Hannover erarbeitet und umgesetzt werden, z. B. proklima, Klimaschutzagentur, Handwerkskammer, Architektenkammer. Ergebnisse und Erfahrungen über gelaufene Gebäudesanierungen, auch über das EU-Programm CONCERTO, sollten berücksichtigt werden (z. B. als Demonstrationsprojekte).

Die Stadtverwaltung sollte auch selber den Hannover Altbaustandard anwenden: Bei Sanierungen eigener Gebäude sowie durch vertragliche Regelungen bei angemieteten Gebäuden.

Welcher der richtige Energiestandard für die Sanierung ist, wurde in der Veranstaltung kontrovers diskutiert: Proklima verfolgt die Zielsetzung ´wenn schon, denn schon´. Dagegen kann laut Architektin Blencke selbst der 7-l-Standard bei Denkmalgeschützten Fassaden schwer erreichbar sein. Wohnungsunternehmen Gundlach schafft mit Concerto-Fördermitteln 5,5 l-Häuser. "Diese Diskussion spricht für eine Spannbreite beim Zielstandard!", so Dette. Dieser kann mit der Zeit verschärft werden, weil die Bautechnik voranschreiten dürfte.

Als wichtig für die Umsetzung der energetischen Altbausanierung wurden Contracting-Angebote gesehen, wie sie das Büro Passivhauskonzepte anbietet.

Hintergrund:

Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte am 06. Juli im Neuen Rathaus eine Veranstaltung ´Hannover Altbaustandard´ - Markenzeichen für die energetische Sanierung durchgeführt.