Hannover ist dabei – Erster Schritt zur Einführung einer Gesundheitskarte für AsylbewerberInnen

  • Veröffentlicht am: 15. August 2016 - 14:41

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Dr. Freya Markowis
Dr. Freya Markowis, Foto: Sven Brauers

Markowis: „Endlich ein Ende der Diskriminierung in Hannover in Sicht!“
„Die bisherige Praxis der Ausstellung von Krankenscheinen ist diskriminierend. Das wollen wir beenden: Alle Menschen sollen in Hannover selbst entscheiden können, wann sie zu welcher Ärztin gehen. Somit wird der Kreis geschlossen, den wir mit dem Modellversuch des anonymisierten Krankenscheins mit Unterstützung der rot-grünen Landesregierung begonnen haben“, betont Freya Markowis, Fraktionsvorsitzende und migrationspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen.
„Es ist ein wichtiges Signal für unser Bundesland, wenn die Landeshauptstadt bei der Gleichbehandlung von Geflüchteten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung mit dabei ist. Es werden nicht nur die Betroffenen profitieren, sondern auch die Landeshauptstadt selbst. Allein Hamburg hat 1,6 Millionen durch die Einführung der Gesundheitskarte eingespart. Ich empfehle aber ganz klar, die echte Krankenkassenkarte einzuführen“, führt Filiz Polat, stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsfraktion und Sprecherin für Migration und Flüchtlinge, aus.
„Wichtig ist nun das beste Modell für Hannover zu finden. Beide von uns favorisierten Modelle führen zu Kosteneinsparungen“, erklärt Markowis.
„Im nächsten Jahr können wir dann endlich die elektronische Gesundheitskarte einführen“, freut sich Markowis.

Hintergrund:
Im heutigen Sozialausschuss (15.08.2016) wird der grün-rote Antrag zur Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte für AsylbewerberInnen behandelt.
Die Stadtverwaltung soll den Fraktionen rechtzeitig zu den Haushaltsplanberatungen für den Doppelhaushalt 2017/8 vorlegen, wie die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte in Hannover umgesetzt werden kann. Vorrangig sollen zwei Modelle geprüft werden: Der Rahmenvertrag, den das Land Niedersachsen mit den Krankenkassen geschlossen hat und das sog. Hildesheimer Modell.
Die Stadt Hannover hat bereits die Hürden für einen Arztbesuch deutlich reduziert, indem AsylbewerberInnen automatisch einen Krankenschein pro Quartal erhalten. Für einen Facharztbesuch bedarf es dann jedoch einer Überweisung oder eines Vorsprechens beim Sozialamt.